Warum rieche ich nach Fisch, wenn ich Fisch esse?

19 Sicht
Eine seltene Stoffwechselstörung, Trimethylaminurie, verursacht einen starken, fischigen Körpergeruch, der trotz gründlicher Hygiene bestehen bleibt. Betroffene leiden unter dieser belastenden Erkrankung, die ihren Alltag stark beeinträchtigen kann und eine medizinische Behandlung erfordert. Der Geruch entsteht durch die unzureichende Verstoffwechslung von Trimethylamin.
Kommentar 0 mag

Warum rieche ich nach Fisch, wenn ich Fisch esse?

Haben Sie jemals bemerkt, dass Sie nach dem Verzehr von Fisch einen seltsamen, fischigen Geruch abgeben? Während dies für manche Menschen eine vorübergehende Erscheinung sein kann, deutet ein anhaltender Fischgeruch, selbst wenn Sie kein Fischesen, auf eine seltenere Erkrankung hin.

Trimethylaminurie: Eine versteckte Ursache

Trimethylaminurie ist eine Stoffwechselstörung, die den Körper daran hindert, Trimethylamin (TMA) effektiv abzubauen. TMA ist eine chemische Verbindung, die einen starken, fischigen Geruch hat. Normalerweise wird TMA nach dem Verzehr von Fisch oder bestimmten anderen Nahrungsmitteln von der Leber in ein geruchloses Molekül umgewandelt.

Bei Menschen mit Trimethylaminurie funktioniert dieser Prozess jedoch nicht richtig, sodass sich TMA im Körper ansammelt und über Atem, Urin und Schweiß freigesetzt wird. Infolgedessen geben die Betroffenen einen anhaltenden Fischgeruch ab, unabhängig davon, ob sie kürzlich Fisch gegessen haben oder nicht.

Symptome und Auswirkungen

Der auffälligste Symptom der Trimethylaminurie ist der starke Fischgeruch. Dieser Geruch kann peinlich sein und soziale Aktivitäten, Beziehungen und sogar die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.

Zu den weiteren Symptomen können gehören:

  • Schwitzen
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Depression oder Angstzustände

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Trimethylaminurie erfolgt in der Regel anhand der Symptome und einer einfachen Blut- oder Urintest auf TMA. Es gibt keine Heilung für Trimethylaminurie, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die helfen, den Fischgeruch zu reduzieren.

Diese Behandlungen umfassen:

  • Ernährungsumstellung: Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, die reich an TMA sind (z. B. Fisch, bestimmte Meeresfrüchte, Eier, Bohnen), kann helfen, den TMA-Spiegel im Körper zu senken.
  • Medikamente: Antibiotika können helfen, die Bakterien im Darm zu reduzieren, die TMA produzieren.
  • Cholestyramin: Dieses Medikament bindet TMA im Darm und verhindert so, dass es in den Körper aufgenommen wird.
  • Körperhygiene: Obwohl die tägliche Körperhygiene den Fischgeruch nicht beseitigt, kann sie helfen, ihn zu minimieren.

Ausblick

Trimethylaminurie ist eine belastende Erkrankung, aber mit der richtigen Behandlung können die Betroffenen den Fischgeruch effektiv reduzieren und ihre Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Störung nicht lebensbedrohlich ist und dass es Unterstützungsmöglichkeiten für diejenigen gibt, die darunter leiden.