Was kann durch trockene Haut passieren?

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Gespannte, juckende Haut, die sich schuppt – besonders an den Beinen – sind typische Anzeichen von Trockenheit. Unachtsames Kratzen verstärkt den Juckreiz und birgt die Gefahr von Entzündungen und bleibenden Hautveränderungen. Eine sorgfältige Pflege ist daher essentiell.

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Trockene Haut: Mehr als nur ein kosmetisches Problem

Trockene Haut, medizinisch Xerose genannt, ist weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Sie kann zu erheblichen Beschwerden und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wenn sie nicht angemessen behandelt wird. Die anfänglichen Symptome, wie Spannungsgefühl, Juckreiz und Schuppung – besonders häufig an den Unterschenkeln – sind oft nur der Anfang einer unangenehmen Entwicklung.

Der Teufelskreis des Juckreizes:

Der Juckreiz bei trockener Haut ist ein tückischer Begleiter. Er verleitet zum Kratzen, welches kurzfristig Linderung verschaffen mag, langfristig jedoch die Hautbarriere weiter schädigt. Dieser Teufelskreis führt zu einer Verstärkung der Trockenheit und des Juckreizes. Durch das Aufkratzen entstehen winzige Verletzungen der Haut, die Eintrittspforten für Bakterien und andere Krankheitserreger bilden. Das Risiko für Infektionen, wie z.B. Impetigo contagiosa oder Follikulitis, steigt dadurch erheblich.

Von der Trockenheit zur Entzündung:

Unbehandelte trockene Haut kann sich zu einem Ekzem entwickeln. Dieses entzündliche Hautbild äußert sich durch Rötungen, Schwellungen, Bläschenbildung und starken Juckreiz. Chronisches Ekzem kann zu einer Verdickung und Vergröberung der Haut (Lichenifikation) führen, die auch nach Abklingen der Entzündung bestehen bleibt. Besonders bei Kindern kann Neurodermitis, eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, durch stark ausgeprägte trockene Haut begünstigt werden.

Langzeitfolgen und psychische Belastung:

Die ständigen Beschwerden durch Juckreiz und Entzündungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und eine erhöhte Reizbarkeit sind häufige Folgen. Auch das Selbstbewusstsein kann durch die sichtbaren Hautveränderungen leiden. Darüber hinaus kann das ständige Kratzen zu Narbenbildung und Pigmentveränderungen führen, die dauerhaft sichtbar bleiben.

Prävention und Pflege:

Eine konsequente Hautpflege ist der Schlüssel zur Vermeidung von trockener Haut und ihren Folgen. Dazu gehören:

  • Regelmäßiges Eincremen: Verwenden Sie rückfettende Cremes oder Lotionen, idealerweise direkt nach dem Duschen oder Baden.
  • Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel: Seifen und Duschgels mit einem hohen pH-Wert trocknen die Haut zusätzlich aus.
  • Lauwarmes Duschen: Heißes Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit.
  • Ausreichend trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Haut von innen.
  • Luftbefeuchter: Trockene Heizungsluft fördert die Austrocknung der Haut.

Bei anhaltenden Beschwerden oder starken Entzündungen sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Dieser kann die Ursache der trockenen Haut abklären und eine geeignete Therapie einleiten.