Kann Kohlensäure Magenschmerzen verursachen?

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Auch wenn kohlensäurehaltiges Wasser grundsätzlich genauso gesund ist wie stilles Wasser, vertragen manche Menschen die Kohlensäure nicht gut. Personen mit Magenproblemen können nach dem Verzehr von kohlensäurehaltigen Getränken vorübergehend folgende Symptome verspüren: Magenschmerzen.

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Kohlensäure und Magenschmerzen: Ein komplexes Verhältnis

Kohlensäurehaltige Getränke sind beliebt, doch die Frage, ob sie Magenschmerzen verursachen können, ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein. Während kohlensäurehaltiges Wasser an sich nicht ungesünder ist als stilles Wasser – beide liefern lediglich Flüssigkeit und Mineralstoffe – reagieren manche Menschen empfindlich auf die Kohlensäure. Die Ursache hierfür liegt in der individuellen Zusammensetzung der Magenschleimhaut und dem jeweiligen Verdauungssystem.

Mechanismen der möglichen Beschwerden:

Die Kohlensäure, genauer gesagt das gelöste Kohlenstoffdioxid (CO₂), kann verschiedene Reaktionen im Magen auslösen:

  • Magendehnung: Das CO₂ bildet im Magen Gasbläschen, die zu einem Aufblähen und einer Dehnung der Magenwand führen können. Diese Dehnung kann bei empfindlichen Personen Schmerzen verursachen, die als Druckgefühl, Völlegefühl oder krampfartige Schmerzen wahrgenommen werden. Besonders bei bereits bestehenden Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm (Colon irritabile) kann dies verstärkt zum Tragen kommen.

  • Reizung der Magenschleimhaut: Bei Personen mit einer empfindlichen Magenschleimhaut kann die Kohlensäure direkt zu einer Reizung führen. Dies kann sich in Brennen, Sodbrennen oder einem unangenehmen Gefühl im Oberbauch äußern. Dies gilt insbesondere, wenn bereits eine bestehende Gastritis oder Sodbrennen-Neigung vorliegt.

  • Verstärkung bestehender Probleme: Kohlensäure kann bestehende Magen-Darm-Probleme verschlimmern. Bei Menschen mit Sodbrennen, Gastritis, Magengeschwüren oder Reizdarm kann der Konsum kohlensäurehaltiger Getränke die Beschwerden verstärken oder auslösen.

  • Veränderung des Magen-pH-Wertes: Obwohl die Wirkung minimal ist, kann die Kohlensäure den pH-Wert im Magen kurzzeitig beeinflussen. Bei einer bereits bestehenden Dysbalance kann dies negative Auswirkungen haben.

Nicht jeder reagiert gleich:

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch auf Kohlensäure gleich reagiert. Manche vertragen kohlensäurehaltige Getränke problemlos, während andere bereits nach kleinen Mengen Beschwerden verspüren. Die individuelle Empfindlichkeit ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Beschaffenheit der Magenschleimhaut, der Darmflora und der bestehenden Gesundheitssituation.

Fazit:

Während Kohlensäure an sich nicht schädlich ist, kann sie bei manchen Personen Magenschmerzen und andere Beschwerden verursachen. Besonders Menschen mit bestehenden Magen-Darm-Erkrankungen sollten den Konsum kohlensäurehaltiger Getränke überdenken oder zumindest reduzieren. Eine individuelle Beobachtung der eigenen Reaktion ist ratsam. Bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden, um zugrundeliegende Erkrankungen auszuschließen. Oftmals reicht es jedoch, auf stilles Wasser umzusteigen, um Beschwerden zu vermeiden.