Was machen, wenn der Blutdruck trotz Tabletten nicht runtergeht?
Hartnäckig hoher Blutdruck trotz Medikation: Könnte es das Conn-Syndrom sein?
Hoher Blutdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung. Meist lässt er sich mit Medikamenten gut einstellen. Doch was tun, wenn der Blutdruck trotz der Einnahme von drei verschiedenen Blutdruckmedikamenten hartnäckig erhöht bleibt? In solchen Fällen ist eine gründliche Ursachenforschung unerlässlich. Eine mögliche, wenn auch seltene Erklärung, ist das Conn-Syndrom, auch bekannt als primärer Hyperaldosteronismus.
Das Conn-Syndrom ist eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Die Nebennieren produzieren in diesem Fall zu viel Aldosteron, ein Hormon, das die Ausscheidung von Kalium über die Nieren fördert und gleichzeitig die Natrium-Rückresorption steigert. Diese Veränderungen im Elektrolythaushalt führen zu einer erhöhten Flüssigkeitsmenge im Körper und damit zu einem deutlich erhöhten Blutdruck.
Warum bleibt der Blutdruck trotz Medikation hoch?
Die gängigen Blutdruckmedikamente wirken über verschiedene Mechanismen, z.B. durch die Erweiterung der Blutgefäße oder die Verminderung des Schlagvolumens. Beim Conn-Syndrom liegt jedoch die Ursache des erhöhten Blutdrucks in der Überproduktion von Aldosteron. Die Standardmedikamente können diesen hormonellen Einfluss nicht ausreichend kompensieren, daher bleibt der Blutdruck trotz Therapie erhöht.
Symptome, die auf ein Conn-Syndrom hindeuten können:
Neben dem hartnäckig hohen Blutdruck können weitere Symptome auf ein Conn-Syndrom hinweisen, darunter:
- Muskelschwäche und -krämpfe: Durch den Kaliumverlust.
- Kopfschmerzen: Als Folge des erhöhten Blutdrucks.
- Vermehrtes Wasserlassen: Aufgrund der vermehrten Flüssigkeitsmenge.
- Parästhesien (Kribbeln oder Taubheitsgefühl): ebenfalls durch den Elektrolytstörung.
Diagnose des Conn-Syndroms:
Die Diagnose eines Conn-Syndroms erfordert eine sorgfältige Anamnese und spezielle Untersuchungen. Dazu gehören:
- Blutuntersuchungen: zur Bestimmung des Aldosteron- und Renin-Spiegels im Blut. Ein erhöhtes Aldosteron bei gleichzeitig niedrigem Renin-Spiegel ist ein wichtiger Hinweis.
- 24-Stunden-Urin-Sammlung: zur Bestimmung der Aldosteron-Ausscheidung.
- Bildgebende Verfahren: wie z.B. CT oder MRT der Nebennieren, um mögliche Adenome (gutartige Tumore) zu identifizieren. Diese sind die häufigste Ursache des Conn-Syndroms.
Therapie des Conn-Syndroms:
Die Behandlung des Conn-Syndroms zielt darauf ab, die Überproduktion von Aldosteron zu reduzieren und den Blutdruck zu normalisieren. Dies kann durch verschiedene Verfahren erfolgen:
- Medikamentöse Therapie: mit Kalium-sparenden Diuretika und gegebenenfalls weiteren Medikamenten.
- Operation: bei einem nachgewiesenen Adenom wird dieses in der Regel operativ entfernt. Dies ist oft die effektivste Therapieform.
- Nebennierenvenenkatheterisierung: ein minimal-invasives Verfahren zur Lokalisierung des Aldosteron produzierenden Gewebes.
Fazit:
Bleibt der Blutdruck trotz intensiver medikamentöser Therapie erhöht, sollten weitere Ursachen abgeklärt werden. Das Conn-Syndrom ist eine seltene, aber behandelbare Erkrankung, die zu einem hartnäckig erhöhten Blutdruck führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um langfristige Schäden durch die Hypertonie zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Bei Verdacht auf ein Conn-Syndrom sollte unbedingt ein Endokrinologe oder Nephrologe konsultiert werden.
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