Was tun, wenn die Regelblutung nicht aufhört?

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Stark blutende Regelperioden können durch Progesteron-Tabletten gelindert werden. Das Hormon unterdrückt den Gebärmutterschleimhaut-Aufbau und reduziert die Blutungsstärke. Die Einnahme dauert 14 bis 25 Tage pro Zyklus.
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Stark blutende Regelblutung: Wann ist ärztlicher Rat nötig?

Stark blutende Regelblutungen, medizinisch als Menorrhagie bezeichnet, sind für viele Frauen eine belastende Erfahrung. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität, führen zu Müdigkeit und können im schlimmsten Fall zu Eisenmangelanämie führen. Während Progesteron-Tabletten eine Möglichkeit zur Linderung darstellen, ist es entscheidend zu verstehen, wann selbstmedikation gefährlich sein kann und wann ein Arztbesuch unerlässlich ist.

Progesteron – eine Option, aber keine Selbstverständlichkeit:

Wie Sie richtig erwähnen, können Progesteron-Tabletten die Stärke der Blutung reduzieren. Das Hormon wirkt, indem es den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hemmt, die ja die eigentliche Blutungsquelle während der Periode darstellt. Eine Einnahme über 14 bis 25 Tage pro Zyklus, wie Sie es beschreiben, ist gängige Praxis. Wichtig ist jedoch: Progesteron sollte immer nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Die richtige Dosierung und Dauer der Einnahme müssen individuell angepasst werden, da verschiedene Faktoren wie Alter, allgemeine Gesundheit und andere Erkrankungen eine Rolle spielen. Eine unsachgemäße Anwendung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen?

Eine stark blutende Regelblutung ist nicht immer harmlos. Neben der Beeinträchtigung der Lebensqualität können schwerwiegende Ursachen dahinterstecken. Suchen Sie unbedingt ärztlichen Rat, wenn:

  • Die Blutung ungewöhnlich stark ist: Benötigen Sie mehr als zwei bis drei Binden oder Tampons pro Stunde für mehrere Stunden hintereinander?
  • Die Blutung länger als sieben Tage dauert: Eine verlängerte Blutung kann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.
  • Sie starke Schmerzen haben: Neben der Blutung treten starke Krämpfe oder andere Schmerzen auf.
  • Sie Anzeichen von Anämie haben: Müdigkeit, Blässe, Schwindel oder Kurzatmigkeit können auf Eisenmangel hindeuten.
  • Sie ungewollte Gewichtsabnahme bemerken: Unerklärliche Gewichtsverluste können verschiedene Ursachen haben, die abgeklärt werden sollten.
  • Sie bereits andere gesundheitliche Probleme haben: Bestehende Erkrankungen können die Blutung beeinflussen oder durch sie verschlimmert werden.
  • Sie vermutest, dass Schwangerschaft ausgeschlossen werden muss: Stark blutende Regelperioden sollten in diesem Fall auch untersucht werden, da eine Fehlgeburt ausgeschlossen werden muss.
  • Die Blutung nach der Menopause auftritt: Jede Blutung nach den Wechseljahren muss ärztlich untersucht werden.

Diagnose und Behandlung:

Ein Arzt wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen und eine körperliche Untersuchung vornehmen. Zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall oder Bluttests können notwendig sein, um die Ursache der starken Blutung zu identifizieren. Die Behandlung hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab und kann neben Progesteron auch andere hormonelle Therapien, Operationen oder andere medizinische Maßnahmen umfassen.

Fazit:

Stark blutende Regelblutungen sollten nicht leichtfertig genommen werden. Obwohl Progesteron eine mögliche Behandlungsoption darstellt, ist ein ärztlicher Besuch unerlässlich, um die Ursache der Blutung zu klären und die richtige Behandlung zu finden. Nur so kann eine wirksame und sichere Linderung der Beschwerden und die Vermeidung von möglichen Komplikationen gewährleistet werden. Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Bedenken haben.