Welche Lebensmittel verstärken Juckreiz?

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Bei Neurodermitis können bestimmte Lebensmittel den Juckreiz verstärken. Häufige Auslöser sind Weizen, Soja, Milchprodukte, Eier, einige Obst- und Gemüsesorten (z.B. Zitrusfrüchte, Tomaten), Nüsse, sowie Alkohol, Kaffee und scharfe Gewürze. Individuelle Unverträglichkeiten spielen eine wichtige Rolle.
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Juckreiz bei Neurodermitis: Welche Lebensmittel sind potenzielle Auslöser?

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die sich durch starken Juckreiz, trockene Haut und entzündliche Ekzeme äußert. Während die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, spielt die Ernährung bei vielen Betroffenen eine entscheidende Rolle in der Intensität der Symptome. Besonders der Juckreiz kann durch bestimmte Nahrungsmittel verstärkt werden. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um Allergien im klassischen Sinne, sondern oft um Unverträglichkeiten oder Nahrungsmittel-Intoleranzen, die individuell sehr unterschiedlich ausfallen können.

Ein pauschales Verbot bestimmter Lebensmittel ist daher schwierig und sollte unbedingt mit einem Arzt oder einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden. Eine individuelle Ernährungsumstellung kann jedoch die Symptome deutlich lindern. Häufig genannte Lebensmittel, die den Juckreiz bei Neurodermitis verstärken können, sind:

1. Histaminreiche Lebensmittel: Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der unter anderem bei Entzündungen eine Rolle spielt. Ein erhöhter Histaminspiegel im Körper kann den Juckreiz verschlimmern. Zu den histaminreichen Lebensmitteln zählen:

  • Gealterte Käse: Camembert, Roquefort, Parmesan etc.
  • Fermentiertes Gemüse: Sauerkraut, Kimchi
  • Räucherwaren: Schinken, Wurst
  • Konserven: Durch Konservierungsstoffe kann der Histamingehalt erhöht sein.
  • Fisch (besonders Thunfisch, Makrele): Auch hier spielt die Haltbarkeit eine Rolle.
  • Spinat: In größeren Mengen konsumiert.

2. Lebensmittel mit hohen Gehalten an Salicylaten: Salicylate sind natürliche Pflanzenstoffe, die in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommen. Bei einigen Neurodermitis-Betroffenen können sie Entzündungen verstärken und den Juckreiz steigern. Beispiele hierfür sind:

  • Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen, Grapefruits
  • Tomaten: Sowohl frisch als auch verarbeitet
  • Erdbeeren:
  • Äpfel: Besonders die Schale
  • Paprika:

3. Allergene Lebensmittel: Klassiker bei allergischen Reaktionen, die sich auch auf die Haut auswirken können, sind:

  • Milchprodukte: Kuhmilch, Käse, Joghurt (Laktoseintoleranz ist weit verbreitet)
  • Eier: Eiklar und Eigelb
  • Soja: In vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten
  • Nüsse: Erdnüsse, Walnüsse, Cashews etc.
  • Weizen: Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) kann ebenfalls die Haut betreffen.

4. Sonstige Auslöser: Neben den genannten Lebensmittelgruppen können auch weitere Faktoren den Juckreiz verschlimmern:

  • Alkohol: Entzündungsfördernd und austrocknend für die Haut.
  • Kaffee: Kann die Haut reizen.
  • Scharfe Gewürze: Können die Haut zusätzlich reizen.
  • Lebensmittelzusatzstoffe: Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Geschmacksverstärker.

Wichtig: Es ist essentiell, ein individuelles Ernährungstagebuch zu führen, um mögliche Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Juckreiz zu erkennen. Eine Zusammenarbeit mit einem Arzt oder einer Ernährungsberaterin, die auf Neurodermitis spezialisiert sind, ist ratsam. Durch gezielte Ausschlussdiäten und den Aufbau eines individuellen Ernährungsplans kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Eine alleinige Ernährungsumstellung ersetzt jedoch nicht die medizinische Behandlung der Neurodermitis.