Wie oft sollte man eine Trinkwasserleitung spülen?

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Um Stagnation zu vermeiden und die Trinkwasserhygiene gemäß DIN EN 806-5 zu gewährleisten, sollte ein vollständiger Wasseraustausch in der Trinkwasserleitung mindestens wöchentlich erfolgen. Dies beugt der Vermehrung von Keimen vor und erhält die Wasserqualität.

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Spülen für sauberes Wasser: Wie oft die Trinkwasserleitung durchspülen?

Sauberes Trinkwasser ist lebenswichtig. Doch selbst im eigenen Haus kann die Wasserqualität leiden, wenn die Leitungen nicht regelmäßig gespült werden. Stagnation im Leitungssystem begünstigt die Vermehrung von Mikroorganismen und kann zu einer Verschlechterung des Wassers führen, sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich. Wie oft sollte man also die Trinkwasserleitung spülen, um einwandfreies Wasser zu garantieren?

Die DIN EN 806-5 gibt hier eine wichtige Orientierung. Sie empfiehlt einen vollständigen Wasseraustausch mindestens einmal pro Woche. Das bedeutet, dass alle Zapfstellen so lange geöffnet werden sollten, bis das Wasser merklich kühler wird und somit frisches Wasser aus der Hauptleitung nachfließt. Dieser komplette Wasseraustausch ist essentiell, um Stagnationszonen in den Rohren zu vermeiden und das Wachstum unerwünschter Keime zu minimieren.

Neben der wöchentlichen Spülung gibt es weitere Faktoren, die die Spülhäufigkeit beeinflussen können:

  • Selten genutzte Leitungen: Bei selten genutzten Zapfstellen, z.B. in Gäste-WCs oder Gartenleitungen, ist ein häufigeres Spülen, idealerweise vor jeder Benutzung, ratsam. Hier kann das Wasser über längere Zeit stagnieren und eine höhere Keimbelastung aufweisen.
  • Material der Leitungen: Auch das Material der Leitungen spielt eine Rolle. In älteren Bleileitungen kann sich beispielsweise Blei im stehenden Wasser lösen. Hier ist regelmäßiges Spülen besonders wichtig. Bei modernen Kunststoffleitungen ist die Gefahr geringer, die wöchentliche Spülung bleibt aber dennoch unerlässlich.
  • Außentemperaturen: Im Sommer, bei hohen Temperaturen, kann sich das Wasser in den Leitungen schneller erwärmen und bietet somit bessere Bedingungen für Keimwachstum. In dieser Zeit kann ein zweimal wöchentliches Spülen sinnvoll sein.

Zusätzliche Tipps für hygienisches Trinkwasser:

  • Armaturen regelmäßig reinigen: Auch die Armaturen selbst können ein Nährboden für Keime sein. Reinigen Sie diese regelmäßig mit einem geeigneten Reinigungsmittel.
  • Wasserfilter: Der Einsatz von Wasserfiltern kann die Wasserqualität zusätzlich verbessern, indem er unerwünschte Stoffe herausfiltert.
  • Professionelle Überprüfung: Bei anhaltendem Geschmacks- oder Geruchsproblemen im Trinkwasser sollte ein Fachmann die Leitungen überprüfen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfehlen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die wöchentliche Spülung aller Zapfstellen ist die Grundlage für hygienisches Trinkwasser im Haushalt. Abhängig von individuellen Faktoren wie der Nutzungshäufigkeit, dem Material der Leitungen und den Außentemperaturen kann ein häufigeres Spülen notwendig sein. Durch diese einfachen Maßnahmen können Sie die Qualität Ihres Trinkwassers sichern und Ihre Gesundheit schützen.