Wie viel Lichtschutzfaktor hat ein T-Shirt?

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Leichte, helle Kleidung bietet nur geringen UV-Schutz. Ein weißes Baumwoll-T-Shirt filtert etwa 90% der UV-Strahlung. Dunklere, dichter gewebte Stoffe erhöhen den Schutz deutlich, reduzieren aber nicht vollständig die UV-Exposition. Zusätzlicher Sonnenschutz ist daher ratsam.

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Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines T-Shirts: Ein Mythos?

Die Frage nach dem Lichtschutzfaktor (LSF) eines T-Shirts ist komplexer, als man zunächst annehmen könnte. Es gibt keinen standardisierten LSF-Wert, der für alle T-Shirts gleichermaßen gilt. Im Gegensatz zu Sonnencremes, die mit klar definierten LSF-Werten gekennzeichnet sind, hängt der UV-Schutz eines Kleidungsstücks von einer Reihe von Faktoren ab:

Material: Baumwolle, Leinen, Seide – jedes Material filtert UV-Strahlung unterschiedlich effektiv. Dicht gewebte Stoffe bieten im Allgemeinen besseren Schutz als locker gewebte. Synthetische Fasern wie Polyester oder Nylon können ebenfalls einen gewissen UV-Schutz bieten, oftmals sogar besser als Baumwolle. Dabei spielt die Webart eine entscheidende Rolle. Ein engmaschig gewebtes T-Shirt aus Baumwolle schützt besser als ein locker gewebtes.

Farbe: Dunkle Farben absorbieren mehr UV-Strahlung als helle. Ein schwarzes T-Shirt bietet daher in der Regel einen besseren Schutz als ein weißes. Allerdings ist auch die Pigmentkonzentration des Farbstoffes relevant.

Zustand des Stoffes: Ein abgenutztes, ausgebleichtes oder feuchtes T-Shirt bietet weniger Schutz als ein neues, unbeschädigtes und trockenes. Das Ausbleichen durch Sonne reduziert die UV-Schutzwirkung deutlich.

Dehnbarkeit: Dehnbares Material bietet tendenziell weniger Schutz, da sich die Webstruktur durch Dehnung verändert und Lücken entstehen.

Die oft zitierte “90%-Regel”: Die Aussage, dass ein weißes Baumwoll-T-Shirt 90% der UV-Strahlung filtert, ist eine grobe Vereinfachung und nur unter idealen Laborbedingungen gültig. In der Realität ist der tatsächliche Schutz geringer und variabel, abhängig von den oben genannten Faktoren. Man sollte diese Zahl nicht als zuverlässige Angabe betrachten.

Fazit: Anstatt von einem konkreten LSF-Wert zu sprechen, ist es sinnvoller, von einem relativen Schutzfaktor zu reden. Ein T-Shirt bietet einen zusätzlichen, aber keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlung. Es sollte daher niemals als alleinige Schutzmaßnahme gegen Sonnenbrand und langfristige Hautschäden betrachtet werden. Der Einsatz einer geeigneten Sonnencreme mit einem ausreichend hohen LSF bleibt unerlässlich, selbst wenn man ein langärmliges, dunkles T-Shirt trägt. Ein Hut und eine Sonnenbrille runden den umfassenden Sonnenschutz ab. Die Wahl der Kleidung kann den Schutz ergänzen, ersetzt aber nicht den bewussten Einsatz von Sonnenschutzmitteln.