Wird Haarfarbe heller, wenn man sie kürzer einwirken lässt?

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Nach dem Auftragen der Farbe beginnt der Oxidationsprozess, der das Haar aufhellt. Die ideale Einwirkzeit beträgt zwischen 15 und 30 Minuten, um eine effektive Aufhellung zu erzielen.

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Die Einwirkzeit bei Haarfarbe: Heller durch kürzeres Einwirken? Ein Mythos aufgeklärt

Viele Menschen fragen sich, ob eine kürzere Einwirkzeit bei Haarfarbe zu einem helleren Ergebnis führt. Die einfache Antwort lautet: Nein, im Gegenteil! Eine zu kurze Einwirkzeit führt meist zu einem ungleichmäßigen, unnatürlichen und oft zu dunklem Ergebnis. Die Vorstellung, kürzeres Einwirken würde das Haar heller machen, ist ein weit verbreiteter Irrtum.

Der Prozess der Haaraufhellung basiert auf einer chemischen Reaktion, der Oxidation. Die in der Haarfarbe enthaltenen Entwicklermoleküle dringen in die Haarschäfte ein und reagieren mit dem Farbpigment (Melanin). Dieser Prozess benötigt Zeit, um effektiv abzulaufen. Die Packungsbeilage einer Haarfarbe gibt die empfohlene Einwirkzeit an – diese ist nicht willkürlich gewählt, sondern basiert auf intensiven Tests und gewährleistet ein optimales Ergebnis.

Während der empfohlenen Einwirkzeit (in der Regel zwischen 20 und 45 Minuten, je nach Produkt und gewünschter Veränderung) entwickelt sich die Farbe gleichmäßig und die gewünschte Aufhellung kann vollständig erreicht werden. Eine zu kurze Einwirkzeit hingegen führt dazu, dass die Reaktion nicht vollständig abläuft. Das Ergebnis kann ein fleckiger Farbverlauf sein, mit stärker gefärbten und kaum gefärbten Bereichen. Die Farbe wirkt insgesamt stumpf und ungleichmäßig.

Was passiert bei zu kurzer Einwirkzeit?

  • Ungleichmäßige Farbverteilung: Die Farbe kann in manchen Bereichen stärker, in anderen kaum sichtbar sein.
  • Unnatürliche Farbtöne: Die gewünschte Nuance wird nicht erreicht, die Farbe kann zu dunkel oder sogar grünlich/bläulich ausfallen, insbesondere bei Blondierungen.
  • Schädigende Wirkung: Obwohl eine kürzere Einwirkzeit intuitiv weniger schädlich erscheinen mag, kann sie paradoxerweise das Haar schädigen. Denn die ungleichmäßige Farbentwicklung strapaziert die Haarstruktur mehr, als eine gleichmäßige, wenn auch etwas längere, Einwirkzeit.

Was ist die richtige Vorgehensweise?

Die Einhaltung der auf der Verpackung angegebenen Einwirkzeit ist unerlässlich. Eine professionelle Beratung beim Friseur kann helfen, die richtige Farbe und die passende Einwirkzeit für den individuellen Haartyp und die gewünschte Farbveränderung zu bestimmen. Experimentieren mit kürzeren Einwirkzeiten ist nicht empfehlenswert und kann zu unerwünschten Ergebnissen führen. Sollte das Ergebnis nach der empfohlenen Einwirkzeit nicht zufriedenstellend sein, ist es ratsam, einen Friseur aufzusuchen, anstatt die Einwirkzeit bei der nächsten Anwendung zu verkürzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine kürzere Einwirkzeit führt nicht zu einer helleren Haarfarbe, sondern eher zu einem unzufriedenstellenden und potenziell schädigenden Ergebnis. Vertrauen Sie auf die Angaben des Herstellers und lassen Sie sich im Zweifel von einem professionellen Friseur beraten.