Wo ist der höchste Salzgehalt der Welt?
Das Tote Meer hält mit einem durchschnittlichen Salzgehalt von 33,7 % den Rekord. Gewässer wie der Assalsee (Dschibuti) und der Kara-Bogas-Gol (Turkmenistan) erreichen sogar noch höhere Werte, trocknen aber saisonal stark aus und sind daher in ihrer Größe variabel. Das macht das Tote Meer zum dauerhaft salzhaltigsten großen Gewässer der Erde.
Das Tote Meer: Rekordhalter im Salzgehalt – ein fragiler Champion
Das Tote Meer, ein hypersaliner See an der Grenze zwischen Israel, Jordanien und dem Westjordanland, ist weltbekannt für seinen außergewöhnlich hohen Salzgehalt. Mit einem durchschnittlichen Salzgehalt von rund 33,7 % übertrifft es bei Weitem die meisten anderen Gewässer der Erde. Dieser extreme Wert macht das Schwimmen im Toten Meer zu einem einzigartigen Erlebnis: Die hohe Dichte des Wassers sorgt für einen enormen Auftrieb, der es ermöglicht, nahezu mühelos auf der Oberfläche zu treiben. Doch der Titel des „salzhaltigsten Gewässers der Welt ist komplexer, als er auf den ersten Blick erscheint.
Während das Tote Meer den Rekord für den dauerhaft höchsten Salzgehalt eines großen, stabilen Gewässers hält, existieren andere Seen, die saisonal noch höhere Konzentrationen aufweisen. Der Assalsee in Dschibuti beispielsweise, mit einem Salzgehalt von bis zu 40 %, konkurriert in dieser Hinsicht. Doch der Assalsee ist stark von den Niederschlägen abhängig und unterliegt erheblichen saisonalen Schwankungen in seiner Größe und seinem Salzgehalt. In Trockenperioden kann die Konzentration des Salzes im verbliebenen Wasser deutlich über 40 % steigen, während in Regenzeiten der See an Fläche gewinnt und der Salzgehalt sinkt. Ähnlich verhält es sich mit dem Kara-Bogas-Gol in Turkmenistan, dessen Salzgehalt ebenfalls sehr hoch, aber variabel ist. Dieser See ist durch einen schmalen Kanal mit dem Kaspischen Meer verbunden und seine Wassermenge sowie der Salzgehalt unterliegen starken natürlichen Schwankungen.
Die beeindruckende Salinität des Toten Meeres resultiert aus einer Kombination geografischer und geologischer Faktoren. Es liegt in einer tiefliegenden Senke, in die Flüsse und Bäche Wasser transportieren. Doch dieses Wasser verdunstet aufgrund des heißen und trockenen Klimas sehr schnell. Da der Wasserzufluss begrenzt ist und der Abfluss fehlt, reichern sich die im Wasser gelösten Salze im Laufe der Zeit an. Dieser Prozess dauert bereits seit Millionen von Jahren an und hat zu der außergewöhnlichen Konzentration von Salzen, vor allem Natriumchlorid, Magnesiumchlorid und Kalziumchlorid, geführt.
Die Einzigartigkeit des Toten Meeres steht jedoch auf dem Spiel. Der stetig sinkende Wasserspiegel, hauptsächlich bedingt durch den zunehmenden Wasserverbrauch in den umliegenden Regionen, ist eine ernsthafte Bedrohung. Verschiedene Projekte zur Wasserentsalzung und die Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft sind dringend erforderlich, um den einzigartigen Charakter dieses faszinierenden Gewässers zu erhalten. Die zunehmende Verdunstung und der damit verbundene steigende Salzgehalt könnten langfristig den ohnehin schon fragilen Ökosystem des Toten Meeres weiter belasten und seinen Status als Rekordhalter im Salzgehalt nachhaltig gefährden. Der Schutz des Toten Meeres ist daher nicht nur von ökologischer, sondern auch von wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Es gilt, diesen einzigartigen Ort für kommende Generationen zu bewahren.
#Meerwasser#Ozean#SalzgehaltKommentar zur Antwort:
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