Wie schnell sind NASA-Raketen?

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Die schnellste unbemannte Raumsonde der NASA erreichte eine Geschwindigkeit von 176.463 m/s, während die schnellste bemannte Mission 70.200 m/s erreichte.

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NASA-Raketen: Ein Blick auf die Geschwindigkeitsrekorde

Die Faszination für die Raumfahrt ist untrennbar mit dem Wunsch nach Geschwindigkeit verbunden. Wie schnell sind die Raketen der NASA tatsächlich, und welche Faktoren beeinflussen diese beeindruckenden Geschwindigkeiten? Eine einfache Antwort gibt es nicht, denn die Geschwindigkeit variiert drastisch je nach Mission, Ziel und verwendeter Trägerrakete. Die oft zitierten Höchstgeschwindigkeiten beziehen sich meist auf die Geschwindigkeit im Weltraum, nicht auf die Startgeschwindigkeit oder die Geschwindigkeit während des Aufstiegs durch die Erdatmosphäre.

Der Satz “Die schnellste unbemannte Raumsonde der NASA erreichte eine Geschwindigkeit von 176.463 m/s” bedarf einer genaueren Betrachtung. Diese beeindruckende Geschwindigkeit – über 635.000 km/h – bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die Helios 2 Sonde. Diese Sonde nutzte die Schwerkraft der Sonne, um eine enorme Geschwindigkeit zu erreichen, und ihre Geschwindigkeit war ein Ergebnis komplexer Gravitationsmanöver und nicht der alleinigen Leistung ihrer Trägerrakete. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Geschwindigkeit nicht während des Starts oder während des Fluges durch die Erdatmosphäre erreicht wurde. Die Anfangsgeschwindigkeit beim Verlassen der Erdatmosphäre liegt deutlich niedriger.

Im Gegensatz dazu repräsentiert die Geschwindigkeit von 70.200 m/s (etwa 252.720 km/h) für die schnellste bemannte Mission eine weitaus komplexere Herausforderung. Diese Geschwindigkeit ist mit den Beschränkungen der menschlichen Belastbarkeit verbunden. Höhere Geschwindigkeiten würden immense G-Kräfte erzeugen, die für Menschen tödlich wären. Die Apollo-Missionen, insbesondere Apollo 10, erreichten vergleichbare Geschwindigkeiten auf ihrem Weg zum Mond. Auch hier ist die angegebene Geschwindigkeit die Maximalgeschwindigkeit im Weltraum und nicht die Start- oder Aufstiegsgeschwindigkeit.

Die Geschwindigkeit einer NASA-Rakete ist also kein statischer Wert, sondern hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Ziel der Mission: Eine Mission zum Mars benötigt eine deutlich geringere Geschwindigkeit als eine Sonde, die die äußeren Bereiche unseres Sonnensystems erkunden soll.
  • Trägerrakete: Je nach Größe und Leistung der Rakete variiert die erzielbare Geschwindigkeit. Schwerere Lasten erfordern leistungsstärkere, aber nicht unbedingt schnellere Raketen.
  • Gravitationsassistenz: Das Nutzen der Schwerkraft von Planeten und der Sonne erlaubt es, mit minimalem Treibstoffverbrauch enorme Geschwindigkeiten zu erreichen, wie im Fall von Helios 2 gezeigt.
  • Atmosphärische Reibung: Die Geschwindigkeit während des Aufstiegs durch die Erdatmosphäre wird durch den Luftwiderstand deutlich begrenzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschwindigkeitsangaben von NASA-Raketen stets im Kontext der jeweiligen Mission betrachtet werden müssen. Während unbemannte Sonden durch geschickte Gravitationsmanöver unglaubliche Geschwindigkeiten erreichen können, sind bemannte Missionen durch die menschlichen Belastungsgrenzen limitiert. Die angegebenen Höchstgeschwindigkeiten beziehen sich in der Regel auf die Geschwindigkeit im Weltraum und nicht auf die Geschwindigkeit während des Starts oder des Fluges durch die Atmosphäre.