Bei welchen Krankheiten hat man niedrigen Blutdruck?
Niedriger Blutdruck: Ein Symptom mit vielschichtigen Ursachen
Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, wird oft als harmlos abgetan. Jedoch kann ein dauerhaft niedriger Blutdruck (unter 100/60 mmHg, wobei die individuellen Werte variieren können) ein Hinweis auf verschiedene, mitunter schwerwiegende Erkrankungen sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein niedriger Blutdruck an sich nicht immer krankhaft ist, aber seine Ursache unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollte. Ein einmaliger niedriger Messwert ist meist nicht besorgniserregend, persistenter niedriger Blutdruck hingegen schon.
Welche Krankheiten können hinter niedrigem Blutdruck stecken? Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Hier einige Beispiele:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Ein geschwächtes Herz kann nicht genügend Blut durch den Körper pumpen, was zu einem niedrigen Blutdruck führen kann. Dieser ist oft mit weiteren Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Schwellungen verbunden.
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien): Unregelmäßiger Herzschlag, insbesondere Bradykardie (verlangsamter Herzschlag), kann die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und so den Blutdruck senken.
- Aortenstenose: Eine Verengung der Aorta, der größten Schlagader des Körpers, behindert den Blutfluss und kann zu niedrigem Blutdruck führen.
Endokrine Erkrankungen:
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine unzureichende Produktion von Schilddrüsenhormonen verlangsamt den Stoffwechsel und kann zu niedrigem Blutdruck beitragen. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit.
- Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison): Eine unzureichende Produktion von Hormonen der Nebennierenrinde kann zu einem starken Blutdruckabfall führen, der lebensbedrohlich sein kann.
Weitere mögliche Ursachen:
- Dehydration: Flüssigkeitsmangel reduziert das Blutvolumen und senkt den Blutdruck.
- Anämie (Blutarmut): Ein Mangel an roten Blutkörperchen verringert die Sauerstofftransportkapazität des Blutes und kann zu niedrigem Blutdruck führen.
- Sepsis (Blutvergiftung): Eine schwere Infektion kann zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen (septischer Schock).
- Neurologische Erkrankungen: Bestimme Erkrankungen des Nervensystems können die Regulation des Blutdrucks stören.
- Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere blutdrucksenkende Mittel, können als Nebenwirkung niedrigen Blutdruck verursachen.
- Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kann ein niedriger Blutdruck auf eine Schwangerschaftskomplikation hinweisen.
- Vegetative Dystonie: Diese Erkrankung betrifft das vegetative Nervensystem und kann zu schwankenden Blutdruckwerten führen, darunter auch niedrigen.
- Venöse Insuffizienz: Eine Schädigung der Venenklappen kann zu einem Rückstau des Blutes in den Beinen führen und indirekt den Blutdruck beeinflussen. Dies ist jedoch eher mit Beinschwellungen und -schmerzen verbunden als mit einem ausschließlich niedrigen Blutdruck.
Wichtig: Ein niedriger Blutdruck ist ein Symptom, nicht eine Diagnose. Nur ein Arzt kann die Ursache feststellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Bei anhaltendem oder stark ausgeprägtem niedrigem Blutdruck ist daher immer ein ärztlicher Besuch notwendig. Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung.
#Kreislaufprobleme#Niedriger Blutdruck#SchwächeKommentar zur Antwort:
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