Wann wird Calcium erhöht?
Hyperkalzämie bezeichnet einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut, der über 2,55 mmol/l liegt (Referenzbereich: 2,15-2,50 mmol/l).
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Wann wird Calcium erhöht? Ursachen und Folgen einer Hyperkalzämie
Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut, medizinisch als Hyperkalzämie bezeichnet, liegt vor, wenn der Kalziumwert über 2,55 mmol/l steigt (Referenzbereich in der Regel 2,15-2,50 mmol/l). Dieser scheinbar kleine Überschuss kann jedoch weitreichende Folgen für den Körper haben, da Kalzium eine zentrale Rolle in zahlreichen physiologischen Prozessen spielt. Die Ursachen für eine Hyperkalzämie sind vielfältig und erfordern eine differenzierte Diagnostik.
Häufige Ursachen für einen erhöhten Kalziumspiegel:
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Primärer Hyperparathyreoidismus: Dies ist die häufigste Ursache für eine Hyperkalzämie. Dabei produziert eine oder mehrere Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon (PTH), welches die Kalziumfreisetzung aus den Knochen anregt und die Kalziumausscheidung über die Nieren vermindert. Dieser Zustand kann sowohl sporadisch als auch familiär bedingt auftreten.
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Malignome: Krebszellen, insbesondere solche der Lunge, des Brusts, der Nieren und der Myelome, können Substanzen produzieren (z.B. Parathormon-related Protein – PTHrP), die die Wirkung von PTH nachahmen und so den Kalziumspiegel erhöhen. Knochenmetastasen können ebenfalls zur Freisetzung von Kalzium in den Blutkreislauf führen.
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Sarkoidose: Diese granulomatöse Erkrankung kann zur Bildung von Granulomen in verschiedenen Organen führen, einschließlich der Lunge. Diese Granulome produzieren das Enzym 1-α-Hydroxylase, welches die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form katalysiert. Dadurch wird die Kalziumaufnahme im Darm erhöht.
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Granulomatöse Erkrankungen: Neben Sarkoidose können auch andere granulomatöse Erkrankungen wie Tuberkulose oder Histoplasmose zu einer Hyperkalzämie führen, durch ähnliche Mechanismen wie bei der Sarkoidose.
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Vitamin-D-Intoxikation: Eine Überdosierung von Vitamin D, sei es durch exogene Zufuhr (z.B. durch übermäßige Einnahme von Vitamin-D-Präparaten) oder durch Überproduktion im Körper, führt zu einer erhöhten Kalziumaufnahme im Darm und damit zu einem erhöhten Kalziumspiegel.
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Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Thiaziddiuretika, können die Kalziumausscheidung über die Nieren reduzieren und somit zu einer Hyperkalzämie beitragen.
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Immobilisierung: Längere Bettlägerigkeit führt zu einem vermehrten Knochenabbau und damit zur Freisetzung von Kalzium ins Blut.
Symptome einer Hyperkalzämie:
Die Symptome einer Hyperkalzämie sind vielfältig und hängen von der Höhe des Kalziumspiegels und der Geschwindigkeit des Anstiegs ab. Oftmals verlaufen die frühen Stadien asymptomatisch. Zu den möglichen Symptomen gehören:
- Müdigkeit und Schwäche
- Verstopfung
- Übelkeit und Erbrechen
- Polyurie (vermehrte Harnausscheidung)
- Polydipsie (vermehrter Durst)
- Nierenfunktionsstörungen
- Knochenschmerzen
- Psychische Veränderungen (z.B. Depressionen, Verwirrtheit)
- Herzrhythmusstörungen
Diagnose und Therapie:
Die Diagnose einer Hyperkalzämie wird durch die Bestimmung des Kalziumspiegels im Blut gestellt. Weitere Untersuchungen, wie die Bestimmung des PTH-Spiegels, der Nierenfunktion und gegebenenfalls bildgebende Verfahren, sind notwendig, um die Ursache der Hyperkalzämie zu identifizieren und die entsprechende Therapie einzuleiten. Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung und kann medikamentös (z.B. Bisphosphonate, Calcitonin) oder chirurgisch (z.B. bei primärem Hyperparathyreoidismus) erfolgen.
Fazit:
Ein erhöhter Kalziumspiegel ist kein triviales Ereignis und erfordert eine gründliche Abklärung der Ursache. Die vielfältigen Ursachen erfordern eine differenzierte Diagnostik und eine individuelle Therapieplanung. Bei Verdacht auf eine Hyperkalzämie sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
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