Welche Indikationen gibt es für eine Infusionstherapie?

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Infusionen dienen der Versorgung des Körpers mit Flüssigkeiten, Nährstoffen und Medikamenten. Sie finden Anwendung bei Dehydration, Blutverlust, Nährstoffmangel, Elektrolytstörungen und zur Unterstützung von Chemotherapien. Die exakte Indikation hängt von der individuellen Situation ab.
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Indikationen für eine Infusionstherapie

Eine Infusionstherapie ist eine medizinische Behandlung, bei der Flüssigkeiten, Nährstoffe oder Medikamente über eine intravenöse (IV) Kanüle direkt in den Blutkreislauf abgegeben werden. Sie dient einer Vielzahl von Zwecken und kann bei verschiedenen medizinischen Beschwerden indiziert sein.

1. Dehydration

Dehydration tritt ein, wenn der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnehmen kann. Dies kann zu einem Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts und einer verminderten Durchblutung führen. Eine Infusionstherapie kann Flüssigkeiten und Elektrolyte ersetzen, um die Hydratation wiederherzustellen und die normale Körperfunktion aufrechtzuerhalten.

2. Blutverlust

Starke Blutungen, wie sie z. B. bei Unfällen, Operationen oder inneren Blutungen auftreten können, können zu einem erheblichen Blutverlust führen. Eine Infusionstherapie kann Blutverlust rasch ausgleichen und die lebenswichtigen Organe mit ausreichend Sauerstoff versorgen.

3. Nährstoffmangel

Menschen mit bestimmten medizinischen Erkrankungen, wie z. B. Krebs oder Nierenerkrankungen, können Schwierigkeiten haben, ausreichend Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Eine Infusionstherapie kann Nährstoffe wie Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe direkt in den Blutkreislauf abgeben und so den Bedarf des Körpers decken.

4. Elektrolytstörungen

Elektrolyte sind Mineralien, die für die Aufrechterhaltung wichtiger Körperfunktionen wie Muskelkontraktion, Nervenfunktion und Flüssigkeitshaushalt unerlässlich sind. Elektrolytstörungen, die durch Erkrankungen oder Medikamente verursacht werden, können eine Infusionstherapie erforderlich machen, um das Elektrolytgleichgewicht wiederherzustellen.

5. Unterstützung von Chemotherapien

Chemotherapien können zu Dehydration, Übelkeit und anderen Nebenwirkungen führen. Eine Infusionstherapie kann verwendet werden, um Flüssigkeiten zu ersetzen, Medikamente zur Bekämpfung von Übelkeit zu verabreichen und den Körper bei der Bewältigung der Auswirkungen der Chemotherapie zu unterstützen.

6. Andere Indikationen

Zusätzlich zu den oben genannten Indikationen kann eine Infusionstherapie auch bei folgenden Beschwerden angewendet werden:

  • Sepsis (eine schwere Infektion)
  • Überdosierung von Medikamenten
  • Intoxikationen
  • Akutes Nierenversagen

Die genaue Indikation für eine Infusionstherapie hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. Ein Arzt wird den Zustand des Patienten beurteilen und die am besten geeignete Behandlung festlegen.