Werden Krankmeldungen automatisch an den Arbeitgeber geschickt?
- Wird die Krankmeldung automatisch an den Arbeitgeber gesendet?
- Wie viele Krankheitstage bezahlt der Arbeitgeber?
- Kann der Arbeitgeber den Medizinischen Dienst einschalten?
- Wie viel zahlt der Arbeitgeber, wenn ich krank bin?
- Welche Verträge enden automatisch mit dem Tod?
- Wird eine Krankschreibung automatisch an den Arbeitgeber übermittelt?
Krankmeldung: Automatischer Versand und neue Regeln durch die eAU
Die Frage, ob Krankmeldungen automatisch an den Arbeitgeber geschickt werden, ist seit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) komplexer geworden. Kurz gesagt: Nein, die Meldung erfolgt nicht automatisch ohne Ihr Zutun. Allerdings vereinfacht die eAU den Prozess erheblich und beschleunigt den Informationsaustausch zwischen Arzt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Vor der eAU lag die Verantwortung allein beim Arbeitnehmer, die Arbeitsunfähigkeit unverzüglich seinem Arbeitgeber mitzuteilen – telefonisch oder schriftlich. Dies bleibt auch mit der eAU weiterhin wichtig, denn die eAU ersetzt nicht die Pflicht zur frühzeitigen Information. Eine rechtzeitige Meldung verhindert Missverständnisse und ermöglicht dem Arbeitgeber eine effiziente Organisation der Arbeitsprozesse.
Die eAU hingegen automatisiert den Versand der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt an die Krankenkasse und – mit Ihrer Zustimmung – an Ihren Arbeitgeber. Der entscheidende Unterschied liegt hier: Sie müssen dem Arzt Ihre Zustimmung zur Weiterleitung an Ihren Arbeitgeber geben. Ohne diese Zustimmung erhält Ihr Arbeitgeber die eAU nicht.
Was bedeutet das in der Praxis?
- Ihre Pflicht: Sie müssen Ihren Arbeitgeber unverzüglich über Ihre Arbeitsunfähigkeit informieren, idealerweise noch am ersten Krankheitstag. Eine simple telefonische Benachrichtigung genügt in der Regel zunächst. Im Anschluss daran sucht der Arzt auf.
- Die Rolle des Arztes: Der Arzt stellt die Diagnose und erstellt die eAU. Er leitet diese mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung an Ihre Krankenkasse und Ihren Arbeitgeber weiter. Die Übermittlung erfolgt digital und verschlüsselt.
- Der Arbeitgeber erhält die eAU: Der Arbeitgeber kann die eAU über eine entsprechende Plattform abrufen. Er hat bereits ab dem ersten Krankheitstag ein Anforderungsrecht auf Vorlage eines Attestes, das durch die eAU erfüllt wird. Es ist also nicht zwingend notwendig, dass er die eAU unmittelbar ab dem ersten Tag einsehen kann, da die unverzügliche Benachrichtigung Ihre Pflicht ist. Wichtig ist jedoch, dass die eAU dem Arbeitgeber zeitnah zur Verfügung steht.
- Kein automatischer Versand ohne Ihre Zustimmung: Die eAU wird nicht automatisch an den Arbeitgeber geschickt, ohne dass Sie als Arbeitnehmer dem Arzt Ihre Einwilligung gegeben haben. Diese Einwilligung ist ein zentraler Bestandteil des Prozesses.
Fazit: Die eAU vereinfacht den Prozess der Krankmeldung, automatisiert aber nicht den Informationsfluss komplett. Die Pflicht zur frühzeitigen Benachrichtigung des Arbeitgebers besteht weiterhin. Eine frühzeitige Arztkonsultation und die ausdrückliche Zustimmung zur Weiterleitung der eAU an den Arbeitgeber sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf. Nur durch die Kombination aus persönlicher Meldung und elektronischer Bescheinigung wird der rechtliche Rahmen erfüllt und ein effizientes Krankmeldeverfahren sichergestellt.
#Arbeitgeber#Automatisch#KrankmeldungenKommentar zur Antwort:
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