Wie können Legionellen nachgewiesen werden?
Legionellennachweis: Schneller und zuverlässiger als gedacht? – Ein kritischer Blick auf die Aussage
Die Behauptung, Legionellen ließen sich schnell und zuverlässig im Urin nachweisen, bedarf einer kritischen Betrachtung. Während Legionellen-Antigene im Urin theoretisch nachweisbar sind, ist diese Methode nicht die Standardmethode zur Diagnose einer Legionärskrankheit (Legionellose). Die Aussage, ein Enzymimmunoassay (EIA) identifiziere Legionellen-Antigene bereits nach 24 Stunden mit hoher Sensitivität und Spezifität über Wochen hinweg, ist irreführend und in dieser Allgemeinheit falsch.
Der gängige und zuverlässige Weg zum Nachweis von Legionellen ist die Kultivierung aus klinischen Proben, meist Sputum oder Bronchialsekret. Dieser Prozess ist zwar zeitaufwändiger (bis zu 10 Tage oder länger), liefert aber eine definitive Identifizierung der Spezies und ermöglicht die Bestimmung der Antibiotikasensitivität. Der zeitliche Aspekt wird durch molekularbiologische Methoden wie PCR verkürzt, die Legionellen-DNA direkt nachweisen können und innerhalb weniger Stunden Ergebnisse liefern. Diese Methoden sind deutlich sensitiver als der Urin-EIA.
Ein Enzymimmunoassay zum Nachweis von Legionellen-Antigenen im Urin wird in der Praxis kaum eingesetzt. Die Konzentration von Legionellen-Antigenen im Urin ist in der Regel zu gering, um einen zuverlässigen Nachweis zu gewährleisten. Die Sensitivität und Spezifität eines solchen Tests sind deutlich niedriger als bei der Kultivierung oder PCR aus respiratorischen Proben. Die Aussage, eine verlässliche Diagnose über Wochen hinweg zu ermöglichen, ist daher stark anzuzweifeln. Eine Legionärskrankheit wird typischerweise durch akute Symptome charakterisiert, und ein positiver Test über einen längeren Zeitraum könnte eher auf eine persistierende Infektion oder Kreuzreaktionen hinweisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Während der Nachweis von Legionellen-Antigenen im Urin prinzipiell möglich ist, ist er keine etablierte oder empfohlene Methode zur Diagnose einer Legionellose. Die Kultivierung und insbesondere die PCR aus respiratorischen Proben bieten eine deutlich höhere Sensitivität, Spezifität und Zuverlässigkeit. Die Aussage des Eingangstextes ist daher irreführend und sollte mit Vorsicht betrachtet werden. Eine korrekte Diagnose sollte immer durch einen Arzt mit entsprechenden Laboruntersuchungen gestellt werden.
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