Ist es in Ordnung, im Winter mehr zu schlafen?
Im Winter mehr zu schlafen ist physiologisch bedingt und normal. Eine Zunahme von 1,75 bis 2,5 Stunden pro Nacht ist üblich. Wichtig ist, die Gesamtschlafzeit auf 7-10 Stunden zu begrenzen. Übermäßiger Schlaf sollte aber Anlass zur Besorgnis geben und kann auf andere Probleme hindeuten.
Winterschlaf für Menschen? Warum wir im Winter mehr schlafen wollen
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und die gemütliche Couch ruft: Im Winter verspüren viele von uns ein gesteigertes Schlafbedürfnis. Ist dieses Verlangen nach mehr Ruhe einfach nur Faulheit oder steckt mehr dahinter? Die Antwort ist: Es ist völlig normal, im Winter mehr schlafen zu wollen. Tatsächlich ist es sogar physiologisch bedingt.
Unser Schlaf-Wach-Rhythmus wird maßgeblich vom Hormon Melatonin gesteuert. Die Melatoninproduktion wird durch Licht gehemmt und durch Dunkelheit angeregt. Im Winter, mit weniger Tageslichtstunden, steigt der Melatonin-Spiegel früher an und bleibt länger erhöht. Das führt zu einem verstärkten Schlafbedürfnis und erklärt, warum wir uns abends früher müde fühlen und morgens schwerer aus dem Bett kommen.
Studien zeigen, dass eine Zunahme der Schlafdauer im Winter um 1,75 bis 2,5 Stunden pro Nacht durchaus üblich ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir dem Schlafbedürfnis grenzenlos nachgeben sollten. Experten empfehlen eine Gesamtschlafdauer von 7 bis 10 Stunden pro Nacht. Wer deutlich darüber liegt, sollte sich fragen, ob möglicherweise andere Faktoren eine Rolle spielen.
Wann wird vermehrtes Schlafbedürfnis zum Problem?
Während ein moderat erhöhter Schlafbedarf im Winter normal ist, kann exzessive Müdigkeit und ein übermäßiges Schlafbedürfnis auch auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Mögliche Ursachen sind:
- Saisonal-affektive Störung (Winterdepression): Neben vermehrtem Schlafbedürfnis können auch Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Heißhunger auf Kohlenhydrate und soziale Isolation auftreten.
- Vitamin-D-Mangel: Die geringere Sonneneinstrahlung im Winter kann zu einem Vitamin-D-Mangel führen, der sich unter anderem durch Müdigkeit und Abgeschlagenheit äußert.
- Schilddrüsenunterfunktion: Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann den Stoffwechsel verlangsamen und zu ständiger Müdigkeit führen.
- Anämie (Blutarmut): Ein Mangel an roten Blutkörperchen führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers und kann ebenfalls Müdigkeit verursachen.
- Schlafapnoe: Atemaussetzer während des Schlafs führen zu einer schlechten Schlafqualität und können tagsüber zu starker Müdigkeit führen.
Was tun bei übermäßiger Müdigkeit im Winter?
Wer sich trotz ausreichend Schlaf tagsüber ständig müde und abgeschlagen fühlt, sollte einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursachen abklären und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einleiten.
Tipps für einen gesunden Schlaf im Winter:
- Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus: Auch am Wochenende möglichst zu den gleichen Zeiten ins Bett gehen und aufstehen.
- Ausreichend Tageslicht: Nutzen Sie die wenigen Sonnenstunden und gehen Sie tagsüber an die frische Luft.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert einen gesunden Schlaf.
- Entspannungstechniken: Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und die Schlafqualität zu verbessern.
- Schlafhygiene: Schaffen Sie eine angenehme Schlafumgebung mit einer komfortablen Matratze, Dunkelheit und Ruhe.
Im Winter mehr schlafen zu wollen ist also ein natürliches Phänomen. Achten Sie jedoch auf die Signale Ihres Körpers und suchen Sie bei anhaltender, übermäßiger Müdigkeit ärztlichen Rat.
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