Was fehlt Tomaten bei Blütenendfäule?
Das Calcium-Dilemma: Ursachen der Blütenendfäule bei Tomaten
Die Blütenendfäule, eine häufige Krankheit bei Tomatenpflanzen, zeigt sich durch braune, wassergesättigte Flecken am Blütenansatz der Früchte. Obwohl der Name auf einen Mangel hindeutet, liegt das eigentliche Problem nicht in einem generellen Calciummangel im Boden, sondern in einem gestörten Calciumtransport in die wachsenden Tomaten. Das bedeutet, selbst bei ausreichend Calcium im Boden kann die Pflanze dieses nicht effektiv in die Frucht transportieren. Diese Transportstörung ist der Schlüssel zum Verständnis und zur Bekämpfung der Blütenendfäule.
Die entscheidenden Faktoren, die den Calciumtransport behindern, sind:
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Ungleichmäßige Wasserversorgung: Dies ist wohl der häufigste Auslöser. Schwankende Bewässerung, abwechselnd Trockenheit und Überwässerung, stören den Wasserhaushalt der Pflanze erheblich. Calcium wird durch das Xylem, das Leitungssystem der Pflanze für Wasser und Mineralstoffe, transportiert. Bei Trockenstress priorisiert die Pflanze das Wasser für den Selbsterhalt, und der Calciumtransport wird zurückgestellt. Überwässerung hingegen führt zu einer Verdünnung der Nährlösung und erschwert ebenfalls die Calcium-Aufnahme. Ein gleichmäßiger Wasserhaushalt, mit leicht feuchtem, aber nicht durchnässten Substrat, ist daher essentiell.
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Calciummangel im Boden (sekundär): Während ein genereller Calciummangel im Boden selten die alleinige Ursache ist, kann er den Effekt ungünstiger Bewässerungsbedingungen verstärken. Ein ausreichender Calciumgehalt im Boden bildet die Grundlage für einen problemlosen Transport. Eine Bodenanalyse kann Klarheit über den Calciumgehalt schaffen. Allerdings ist eine ausreichende Calciumversorgung im Boden keine Garantie gegen Blütenendfäule, falls die Wasserversorgung nicht optimal ist.
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Hoher Salzgehalt im Boden: Ein hoher Salzgehalt im Boden kann die Wasseraufnahme der Wurzeln beeinträchtigen und somit den Calciumtransport indirekt hemmen. Auch ein zu hoher pH-Wert des Bodens kann die Calciumaufnahme erschweren.
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Hohe Temperaturen: Extreme Hitze kann die Wasserverdunstung erhöhen und den Wasserhaushalt der Pflanze stören, wodurch wiederum der Calciumtransport beeinträchtigt wird.
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Pflanzenstress: Weitere Stressfaktoren wie Schädlingsbefall, Krankheiten oder Nährstoffmängel können die Pflanze schwächen und den Calciumtransport negativ beeinflussen.
Präventive Maßnahmen:
Um Blütenendfäule zu vermeiden, sollten Gärtner auf eine ausgeglichene Wasserversorgung achten. Regelmäßige, mäßige Bewässerung ist besser als gelegentliche, starke Wassergaben. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und die Verdunstung zu reduzieren. Eine regelmäßige Bodenanalyse kann den Calciumgehalt überprüfen und bei Bedarf eine gezielte Düngung ermöglichen. Darüber hinaus sollte auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung geachtet werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Pflanzen zu stärken und Stress zu minimieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Blütenendfäule bei Tomaten ist kein direktes Problem des Calciummangels, sondern ein Problem des gestörten Calciumtransports, welches maßgeblich durch ungünstige Bewässerungs- und Bodenbedingungen verursacht wird. Eine gleichmäßige Wasserversorgung und ein gesunder Boden sind daher die wichtigsten Faktoren zur Vorbeugung dieser Erkrankung.
#Blütenendfäule#Kalzium Mangel#TomatenkrankheitKommentar zur Antwort:
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