Was ist schlecht bei niedrigem Blutdruck?

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Ein niedriger Blutdruck ist oft ungefährlich, kann aber ernsthafte gesundheitliche Probleme anzeigen. Besonders bei älteren Menschen birgt ein plötzlicher Druckabfall Gefahren durch Schwindel und Ohnmacht, die zu Stürzen führen können. Daher ist eine ärztliche Abklärung bei anhaltend niedrigen Werten empfehlenswert.
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Der unterschätzte Feind: Wann niedriger Blutdruck gefährlich wird

Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, wird oft als harmlos abgetan. Tatsächlich ist ein leicht erniedrigter Blutdruck bei vielen Menschen unbedenklich und verursacht keinerlei Beschwerden. Doch der Schein trügt: Anhaltend niedriger Blutdruck oder ein plötzlicher, signifikanter Abfall des Blutdrucks können ernste gesundheitliche Folgen haben und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Die Gefahr liegt nicht allein im niedrigen Wert selbst, sondern in den daraus resultierenden Folgen für die Organperfusion, also die Durchblutung der Organe.

Wann ist niedriger Blutdruck besorgniserregend?

Ein kritischer Blutdruckwert ist situationsabhängig und individuell unterschiedlich definiert. Während ein Wert von unter 100/60 mmHg bei manchen Menschen keinerlei Beschwerden verursacht, kann er bei anderen zu erheblichen Problemen führen. Besonders relevant ist der Zusammenhang zwischen dem Blutdruckwert und den individuellen Symptomen. Ein gesunder Mensch mit einem Blutdruck von 90/60 mmHg, der sich fit und vital fühlt, benötigt wahrscheinlich keine medizinische Intervention. Anders sieht es bei einer Person aus, die bei diesem Wert unter Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Übelkeit, Sehstörungen oder Ohnmacht leidet. Diese Symptome signalisieren, dass die Organe nicht ausreichend durchblutet werden.

Die Gefahren im Detail:

Ein unzureichende Durchblutung kann verschiedene Organe schädigen:

  • Gehirn: Ein zu niedriger Blutdruck kann zu Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall zu Ohnmacht führen. Stürze mit den daraus resultierenden Verletzungen stellen insbesondere bei älteren Menschen ein erhebliches Risiko dar.
  • Herz: Das Herz muss bei niedrigem Blutdruck stärker arbeiten, um den Körper ausreichend zu versorgen. Langfristig kann dies zu Herzschwäche führen.
  • Nieren: Die Nieren benötigen eine ausreichende Durchblutung, um ihre Funktionen erfüllen zu können. Ein anhaltend niedriger Blutdruck kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.
  • Andere Organe: Auch andere Organe wie z.B. die Leber und die Verdauungsorgane können durch eine unzureichende Durchblutung geschädigt werden.

Ursachen für niedrigen Blutdruck:

Die Ursachen für niedrigen Blutdruck sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren wie Dehydration und zu wenig Schlaf bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Herzschwäche, Schilddrüsenunterfunktion oder Nebenniereninsuffizienz. Auch bestimmte Medikamente können einen Blutdruckabfall verursachen.

Wann zum Arzt?

Eine ärztliche Abklärung ist unbedingt notwendig, wenn:

  • der Blutdruck dauerhaft niedrig ist und mit Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht oder Müdigkeit einhergeht.
  • der Blutdruck plötzlich und stark abfällt.
  • neue Symptome auftreten, die im Zusammenhang mit niedrigem Blutdruck stehen könnten.
  • Sie bereits an einer Erkrankung leiden, die den Blutdruck beeinflussen kann.

Der Arzt wird die Ursache des niedrigen Blutdrucks ermitteln und eine entsprechende Therapie einleiten. Diese kann von Änderungen des Lebensstils (mehr Flüssigkeit, ausreichend Schlaf, salzreiche Ernährung – unter ärztlicher Aufsicht!) bis hin zur medikamentösen Behandlung reichen. Wichtig ist, den niedrigen Blutdruck nicht zu ignorieren, sondern ihn professionell abklären zu lassen. Denn ein scheinbar harmloser niedriger Blutdruck kann ein Warnsignal für ernsthafte Erkrankungen sein.