Wie merkt man Eisenvergiftung?

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Eine Eisenüberdosis äußert sich zunächst oft unspezifisch. Später drohen jedoch schwere Komplikationen wie Schock, Organversagen und Bewusstlosigkeit. Eine anfängliche Besserung täuscht mitunter über den Ernst der Lage hinweg. Sofortige ärztliche Hilfe ist unerlässlich.
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Eisenvergiftung: Die heimtückische Gefahr erkennen

Eine Eisenvergiftung, oft unterschätzt, kann schnell lebensbedrohlich werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Vergiftungen verläuft sie nicht immer mit sofort offensichtlichen Symptomen. Die heimtückische Natur der Eisenvergiftung liegt genau in dieser unspezifischen Anfangsphase und der scheinbaren Besserung, die ein trügerisches Gefühl der Sicherheit vermitteln kann. Daher ist es umso wichtiger, die Warnsignale frühzeitig zu erkennen und im Zweifelsfall umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die ersten Anzeichen: Unspezifisch und leicht zu übersehen

Eine akute Eisenüberdosis zeigt sich initial oft mit unspezifischen Beschwerden, die leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können. Dazu gehören:

  • Gastrointestinale Symptome: Übelkeit, Erbrechen (oft blutig), Durchfall (ebenfalls möglicherweise blutig), Bauchschmerzen und Krämpfe. Diese Symptome können sehr intensiv sein und zu Dehydration führen. Die Intensität dieser Symptome kann im Laufe der ersten Stunden schwanken.

  • Allgemeinerscheinungen: Müdigkeit, Schwächegefühl, Schweißausbrüche und Schwindel können ebenfalls auftreten. Diese Symptome sind unspezifisch und könnten auf zahlreiche Ursachen zurückzuführen sein.

Die gefährliche zweite Phase: Organversagen droht

Wenn die Eisenüberdosis nicht behandelt wird, verschlimmern sich die Symptome rapide. Es kommt zu einer zweiten Phase, die durch deutlich schwerwiegendere Komplikationen gekennzeichnet ist:

  • Schock: Ein Kreislaufschock mit starkem Blutdruckabfall ist eine lebensbedrohliche Komplikation.

  • Organversagen: Das Eisen kann Leber, Nieren und Herz schwer schädigen. Ein Leberversagen oder Nierenversagen kann die Folge sein.

  • Bewusstseinsstörungen: Von Benommenheit über Verwirrtheit bis hin zum Koma kann das Bewusstsein zunehmend beeinträchtigt werden. Atemstörungen können auftreten.

  • Metabolische Azidose: Durch den Stoffwechselprozess des Eisens kann es zu einer Übersäuerung des Körpers kommen.

Die trügerische Besserung: Kein Grund zur Entwarnung!

Ein scheinbar vorübergehendes Abklingen der Symptome, z.B. nach dem initialen Erbrechen, ist besonders gefährlich. Dies kann zu einer falschen Einschätzung der Situation führen. Die eigentliche Gefährdung besteht jedoch fort, und die schweren Komplikationen können sich unbemerkt entwickeln.

Was tun bei Verdacht auf eine Eisenvergiftung?

Zögern Sie nicht! Bei Verdacht auf eine Eisenvergiftung – egal ob bei Kindern oder Erwachsenen – ist die sofortige Kontaktierung des Giftinformationszentrums oder des Notarztes (112) unerlässlich. Je schneller gehandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Die Behandlung umfasst oft Maßnahmen zur Magenentleerung, die Gabe von Gegenmitteln und unterstützende Maßnahmen zur Behandlung der Komplikationen.

Prävention ist wichtig: Eisenpräparate sollten stets außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Bei der Einnahme von Eisenpräparaten ist die angegebene Dosierung streng einzuhalten.

Dieser Artikel dient der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt oder die Beratung durch medizinisches Fachpersonal. Bei Verdacht auf eine Eisenvergiftung ist immer ein Arzt aufzusuchen.