Woher bekommt man ein ärztliches Attest?

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Arztzeugnisse bescheinigen diverse Gesundheitszustände und sind für unterschiedlichste Zwecke relevant. Die Ausstellung obliegt approbierten Ärzten, die jedoch nur Befunde bescheinigen dürfen, die sie selbst erhoben haben. Die Fälschung oder unzulässige Ausstellung solcher Dokumente hat schwerwiegende Folgen.
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Das ärztliche Attest: Beschaffung, Gültigkeit und rechtliche Aspekte

Ärztliche Atteste sind wichtige Dokumente, die den Gesundheitszustand einer Person bescheinigen und in vielen Lebensbereichen benötigt werden – von der Arbeitsunfähigkeit bis zur Sporttauglichkeit. Doch woher bekommt man ein solches Attest und worauf sollte man achten? Dieser Artikel klärt über die Beschaffung, die Gültigkeit und die rechtlichen Implikationen auf.

Der Weg zum ärztlichen Attest:

Der erste und wichtigste Schritt ist die Wahl eines geeigneten Arztes. Dies sollte idealerweise der Hausarzt sein, da er in der Regel über die umfassendste Kenntnis des Gesundheitszustandes verfügt. Für spezielle Fragestellungen, beispielsweise die Sporttauglichkeit, kann auch ein Facharzt konsultiert werden. Die Auswahl des Arztes ist entscheidend, da dieser die Untersuchung durchführen und die Angaben im Attest verantworten muss.

Der Arzttermin verläuft üblicherweise wie folgt:

  • Anamnese: Der Arzt erhebt die Krankengeschichte und befragt den Patienten zu seinen Beschwerden.
  • Körperliche Untersuchung: Es erfolgt eine entsprechende Untersuchung, die je nach Bedarf auch weitere diagnostische Maßnahmen (z.B. Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen) umfasst.
  • Diagnosestellung: Basierend auf den erhobenen Befunden stellt der Arzt eine Diagnose.
  • Attest-Ausstellung: Ist die Diagnose gestellt und die Notwendigkeit eines Attestes gegeben, wird dieses vom Arzt ausgestellt. Der Arzt muss dabei die ärztliche Schweigepflicht beachten und nur Befunde bescheinigen, die er selbst erhoben hat. Ein Attest, das auf Informationen Dritter basiert, ist nicht zulässig.

Inhalte des Attestes und Gültigkeit:

Ein ärztliches Attest sollte folgende Informationen enthalten:

  • Angaben zum Patienten: Name, Geburtsdatum, Adresse.
  • Angaben zum Arzt: Name, Adresse, Approbationsnummer.
  • Datum der Untersuchung und Ausstellung des Attestes.
  • genaue Diagnose und Befunde.
  • konkrete Aussage zum Sachverhalt, für den das Attest benötigt wird (z.B. Arbeitsunfähigkeit, Sporttauglichkeit).
  • ggf. Dauer der Erkrankung oder Einschränkung.

Die Gültigkeit eines Attestes ist abhängig vom jeweiligen Kontext und der bescheinigten Erkrankung oder Einschränkung. Ein Attest zur Arbeitsunfähigkeit kann beispielsweise nur für einen begrenzten Zeitraum gültig sein. Die Gültigkeit sollte im Attest selbst vermerkt sein.

Rechtliche Aspekte und Fälschungen:

Die Fälschung oder unberechtigte Ausstellung ärztlicher Atteste ist eine Straftat und kann mit empfindlichen Strafen geahndet werden. Dies gilt sowohl für den Patienten als auch für den Arzt. Ärzte, die Atteste ausstellen, ohne eine entsprechende Untersuchung durchgeführt zu haben, verstoßen gegen die ärztliche Berufsordnung und machen sich strafbar. Die Verwendung eines gefälschten Attestes kann ebenfalls juristische Konsequenzen haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein ärztliches Attest ist ein wichtiges Dokument, das nur von einem approbierten Arzt ausgestellt werden darf, der die entsprechenden Befunde selbst erhoben hat. Sowohl die Beschaffung als auch die Verwendung des Attestes unterliegt rechtlichen Bestimmungen, deren Missachtung schwerwiegende Folgen haben kann. Im Zweifelsfall sollte man sich an einen Arzt oder eine Rechtsberatung wenden.