Soll man Brandwunden eincremen?

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Bei Verbrennungen ist es wichtig, die Haut zu kühlen und zu schützen. Atmungsaktive Gele oder kühlende Sprays ermöglichen eine optimale Wundheilung und verhindern, dass die Wärme in der Haut eingeschlossen wird. Vermeiden Sie dickflüssige Salben, die die Haut zusätzlich reizen könnten.
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Soll man Brandwunden eincremen? Ein genauer Blick auf die Wundversorgung

Verbrennungen sind schmerzhaft und können je nach Schweregrad zu bleibenden Schäden führen. Die richtige Erstversorgung ist entscheidend für den Heilungsverlauf und die Minimierung von Narbenbildung. Eine häufig gestellte Frage ist, ob man Brandwunden eincremen sollte. Die Antwort ist differenzierter als ein einfaches Ja oder Nein.

Kühlung steht an erster Stelle: Bei Verbrennungen jeglicher Art ist die sofortige und anhaltende Kühlung mit lauwarmem, fließendem Wasser für mindestens 15-20 Minuten das A und O. Dies hilft, den Schmerz zu lindern und die Ausbreitung der Verbrennung in tiefere Hautschichten zu verhindern. Eiswasser oder gar Eis sollten vermieden werden, da dies zu weiteren Gewebeschäden führen kann.

Atmungsaktivität ist das Stichwort für die Wundversorgung: Nach dem Kühlen ist der Schutz der Brandwunde vor Infektionen und weiterer Reizung zentral. Dicke, fetthaltige Cremes oder Salben sind hier nicht geeignet, da sie die Poren verschließen und die Wärme in der Haut einschließen. Dadurch wird die Wundheilung behindert und das Infektionsrisiko erhöht.

Stattdessen sind spezielle, atmungsaktive Wundgele oder kühlende Sprays ideal. Diese Präparate kühlen die Haut zusätzlich, fördern die Wundheilung und bilden einen schützenden Film, der die Wunde vor Keimen abschirmt, ohne die Atmung der Haut zu beeinträchtigen. Sie enthalten oft auch Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Aloe Vera, die beruhigend und schmerzlindernd wirken.

Hausmittel mit Vorsicht genießen: Viele Hausmittel wie Butter oder Mehl sind bei Verbrennungen nicht empfehlenswert. Sie können Keime in die Wunde eintragen und die Heilung erschweren. Verlassen Sie sich im Zweifel lieber auf medizinisch geprüfte Produkte.

Wann zum Arzt? Kleinere, oberflächliche Verbrennungen können oft selbst behandelt werden. Bei größeren Verbrennungen, Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen oder Genitalien, sowie bei Verbrennungen mit Blasenbildung sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei starken Schmerzen oder Anzeichen einer Infektion ist professionelle medizinische Hilfe unerlässlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eincremen im herkömmlichen Sinn ist bei Brandwunden nicht ratsam. Die Verwendung von speziellen, atmungsaktiven Wundgelen oder kühlenden Sprays ist jedoch sinnvoll, um die Wundheilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen. Im Zweifelsfall gilt: Lieber den Arzt konsultieren!