Wie lange nach der Blüte kann man Kartoffeln ernten?

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Die Erntezeit von Kartoffeln variiert je nach Sorte, Wetterbedingungen und Bodenbeschaffenheit. Frühe Sorten sind nach etwa 110-120 Tagen reif, während späte Sorten bis zu 160 Tage benötigen.

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Wann ist die Kartoffel erntereif? Ein Leitfaden von der Blüte bis zur Ernte

Die Kartoffelernte ist ein spannender Moment für jeden Gärtner! Nach wochenlanger Pflege und Beobachtung stellt sich endlich die Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Knollen aus der Erde zu holen? Während die Blüte ein hilfreiches Signal sein kann, ist sie nicht der einzige Indikator. Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick, wie Sie den perfekten Erntezeitpunkt bestimmen.

Die Blüte als Wegweiser:

Die Kartoffelblüte markiert einen wichtigen Punkt im Wachstumszyklus. Sie signalisiert, dass die Pflanze begonnen hat, Energie in die Entwicklung der Knollen unter der Erde zu investieren. Allerdings ist die Zeit von der Blüte bis zur Ernte stark von verschiedenen Faktoren abhängig.

Sortenvielfalt und Reifezeit:

Einer der wichtigsten Faktoren ist die Kartoffelsorte. Man unterscheidet grob zwischen:

  • Frühen Sorten: Diese Kartoffeln sind bereits nach etwa 110 bis 120 Tagen nach dem Pflanzen erntereif. Sie werden oft als “Salatkartoffeln” bezeichnet und haben eine dünne Schale.
  • Mittelfrühen Sorten: Diese benötigen etwa 130 bis 140 Tage.
  • Späten Sorten: Sie brauchen am längsten, etwa 150 bis 160 Tage, manchmal sogar länger, um vollständig auszureifen. Diese Sorten eignen sich gut für die Lagerung über den Winter.

Der “Kniff” mit dem Kraut:

Ein zuverlässigerer Indikator als die Blüte ist das Kraut, also die oberirdischen Pflanzenteile. Wenn das Kraut beginnt, gelb zu werden und abzusterben, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Knollen reif sind. Bei frühen Sorten kann man bereits ernten, wenn das Kraut noch nicht vollständig abgestorben ist, da diese Kartoffeln hauptsächlich für den Frischverzehr gedacht sind und ihre Schale noch dünn ist. Bei späten Sorten sollte man das Kraut idealerweise vollständig absterben lassen, bevor man erntet, um die Schalenbildung zu fördern und die Lagerfähigkeit zu verbessern.

Die Stiellahmung (Krautregulierung):

Um die Schalenfestigkeit und Lagerfähigkeit bei späten Sorten zu erhöhen, kann man das Kraut etwa 2-3 Wochen vor der geplanten Ernte entfernen (man spricht von Stiellahmung oder Krautregulierung). Das regt die Pflanze an, die Knollen weiter zu verhärten.

Wetterbedingungen und Bodenbeschaffenheit:

Auch die Wetterbedingungen spielen eine wichtige Rolle. Trockene Perioden können die Entwicklung verzögern, während feuchtes Wetter das Wachstum fördert. Auch die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Reifezeit. Ein lockerer, gut durchlässiger Boden ist ideal.

Die “Stichprobe”: Der beste Test:

Der beste Weg, um sicherzustellen, dass die Kartoffeln erntereif sind, ist die Stichprobe. Graben Sie vorsichtig eine Pflanze aus und überprüfen Sie die Größe und die Schalenfestigkeit der Knollen. Sind die Kartoffeln groß genug und lässt sich die Schale nicht mehr so leicht abreiben, ist es Zeit für die Ernte!

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Die Blüte ist ein erster Anhaltspunkt, aber nicht der alleinige Indikator.
  • Achten Sie auf das Absterben des Krauts.
  • Berücksichtigen Sie die Reifezeit der jeweiligen Sorte.
  • Führen Sie eine Stichprobe durch, um die Größe und Schalenfestigkeit zu überprüfen.
  • Bei späten Sorten kann die Stiellahmung die Lagerfähigkeit verbessern.

Mit diesen Tipps steht einer erfolgreichen Kartoffelernte nichts mehr im Wege! Genießen Sie die Früchte Ihrer Arbeit!