Bin ich verpflichtet, bei Krankschreibung ans Telefon zu gehen?
Eine Arbeitsunfähigkeit befreit von der Pflicht, Anrufe oder E-Mails zu beantworten. Die Konzentration sollte voll und ganz auf die Genesung gerichtet sein. Jegliche berufliche Kommunikation ist in dieser Zeit nicht erforderlich. Die Gesundheit hat oberste Priorität.
Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und sich von typischen Online-Inhalten abheben soll:
Krankschreibung – Klingelt das Telefon? Ihre Rechte und Pflichten im Krankheitsfall
Eine Krankschreibung ist mehr als nur ein Zettel vom Arzt. Sie ist ein Zeichen, dass Ihr Körper oder Ihre Psyche eine Auszeit braucht, um wieder gesund zu werden. Aber was bedeutet das konkret für Ihre Erreichbarkeit? Müssen Sie ans Telefon gehen, E-Mails beantworten oder gar Aufgaben erledigen, während Sie eigentlich im Bett liegen sollten?
Die Grundregel: Genesung hat Vorrang
Grundsätzlich gilt: Ihr Fokus während einer Krankschreibung sollte voll und ganz auf Ihrer Genesung liegen. Das bedeutet, dass Sie nicht verpflichtet sind, berufliche Anrufe entgegenzunehmen oder E-Mails zu beantworten. Der Sinn der Krankschreibung ist es ja gerade, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ohne beruflichen Druck zu erholen.
Was das Gesetz sagt (und nicht sagt)
Das Arbeitsrecht gibt keine explizite Antwort auf die Frage, ob man während einer Krankschreibung erreichbar sein muss. Es gibt keine gesetzliche Pflicht, ans Telefon zu gehen oder E-Mails zu checken. Allerdings gibt es einige Grauzonen, die von verschiedenen Faktoren abhängen:
- Art der Erkrankung: Bei einer schweren Grippe oder einer psychischen Erkrankung ist es in der Regel unzumutbar, berufliche Anfragen zu bearbeiten. Bei einer leichteren Erkrankung, die Sie weniger stark beeinträchtigt, kann die Situation anders aussehen.
- Ihre Position im Unternehmen: In Führungspositionen oder bei Projekten, bei denen Ihr Wissen unverzichtbar ist, kann es in Ausnahmefällen notwendig sein, zumindest kurzfristig erreichbar zu sein. Dies sollte jedoch im Vorfeld mit Ihrem Arbeitgeber besprochen werden.
- Die betriebliche Übung: Gibt es in Ihrem Unternehmen eine klare Regelung zur Erreichbarkeit im Krankheitsfall? Gibt es eine Vertretungsregelung, die greift?
- Ihre individuellen Vereinbarungen: Haben Sie mit Ihrem Arbeitgeber eine Vereinbarung getroffen, dass Sie im Krankheitsfall für bestimmte dringende Angelegenheiten erreichbar sind?
Wann Ausnahmen möglich sind (und wann nicht)
Es gibt Situationen, in denen Ihr Arbeitgeber argumentieren könnte, dass Ihre Erreichbarkeit erforderlich ist:
- Notfälle: Wenn es eine dringende Situation gibt, die ohne Ihre Expertise nicht gelöst werden kann und die den Betrieb erheblich beeinträchtigen würde.
- Übergabe wichtiger Informationen: Wenn es absolut notwendig ist, Wissen an einen Kollegen zu übergeben, damit dieser Ihre Aufgaben übernehmen kann.
Aber auch hier gilt: Diese Ausnahmen sollten die absolute Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden. Ihr Arbeitgeber muss Ihre Gesundheit respektieren und darf Sie nicht unnötig unter Druck setzen.
Wie Sie sich richtig verhalten
- Informieren Sie Ihren Arbeitgeber: Teilen Sie Ihrem Arbeitgeber so früh wie möglich mit, dass Sie krankgeschrieben sind und wie lange Sie voraussichtlich ausfallen werden.
- Klare Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über Ihre Erreichbarkeit. Erklären Sie, dass Sie sich auf Ihre Genesung konzentrieren müssen, aber bereit sind, in Notfällen zu helfen.
- Vertretungsregelung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Aufgaben von Kollegen übernommen werden können. Helfen Sie bei der Übergabe, bevor Sie sich krankmelden (wenn möglich).
- Grenzen setzen: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, mehr zu tun, als Sie gesundheitlich leisten können. Ihre Gesundheit hat oberste Priorität.
- Dokumentieren Sie alles: Notieren Sie sich, wann und wie Sie von Ihrem Arbeitgeber kontaktiert wurden und welche Aufgaben Sie erledigt haben. Dies kann im Streitfall hilfreich sein.
Was tun, wenn der Arbeitgeber Druck macht?
Wenn Ihr Arbeitgeber Sie trotz Krankschreibung unter Druck setzt, ständig erreichbar zu sein oder Aufgaben zu erledigen, sollten Sie das Gespräch suchen. Erklären Sie Ihre Situation und verweisen Sie auf Ihr Recht auf Genesung. Wenn das nicht hilft, können Sie sich an den Betriebsrat (falls vorhanden), eine Gewerkschaft oder einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden.
Fazit
Eine Krankschreibung ist eine wichtige Auszeit für Ihre Gesundheit. Während dieser Zeit sind Sie grundsätzlich nicht verpflichtet, berufliche Anrufe entgegenzunehmen oder E-Mails zu beantworten. Es gibt Ausnahmen, aber diese sollten die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden. Kommunizieren Sie klar mit Ihrem Arbeitgeber, setzen Sie Grenzen und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Ihre Gesundheit ist das Wichtigste.
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