Was sind die besten Medikamente gegen Seekrankheit?

3 Sicht

Gegen Übelkeit auf hoher See gibt es diverse rezeptfreie Optionen. Von bewährten Antihistaminika wie Vomacur und Vomex, die Müdigkeit verursachen können, bis zu Ingwerpräparaten wie Reisegold und Superpep. Auch Akupressurbänder wie Sea-Band können Linderung verschaffen, ebenso wie spezifische Mittel wie Vertigo und Vomacur. Stada und ratiopharm bieten ebenfalls Reisetabletten.

Kommentar 0 mag

Seekrankheit: Welche Medikamente helfen wirklich auf hoher See?

Die Seekrankheit, auch Kinetose genannt, kann eine wunderschöne Seereise in ein unangenehmes Erlebnis verwandeln. Übelkeit, Schwindel und Erbrechen sind die typischen Symptome, die durch die ungewohnten Bewegungen des Schiffes ausgelöst werden. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Medikamenten und alternativen Behandlungsmethoden, die helfen können, die Seekrankheit in den Griff zu bekommen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die besten Optionen, um die Übelkeit auf See zu bekämpfen.

Wichtig vorab: Beratung ist entscheidend!

Bevor Sie zu Medikamenten greifen, sollten Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Bestimmte Vorerkrankungen oder die Einnahme anderer Medikamente können die Wahl des geeigneten Mittels beeinflussen. Auch Schwangere und Kinder sollten vor der Einnahme jeglicher Medikamente unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Rezeptfreie Medikamente gegen Seekrankheit: Ein Überblick

Es gibt eine Vielzahl rezeptfreier Medikamente, die bei Seekrankheit Linderung verschaffen können. Die gängigsten Wirkstoffe lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

  • Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin, einem Botenstoff, der unter anderem an der Entstehung von Übelkeit beteiligt ist. Bekannte Beispiele sind:

    • Dimenhydrinat (z.B. in Vomacur, Vomex A): Dimenhydrinat ist ein bewährter Wirkstoff, der effektiv gegen Übelkeit und Erbrechen wirkt. Allerdings kann er auch Müdigkeit verursachen. Daher ist es ratsam, ihn nicht vor Aktivitäten einzunehmen, die volle Konzentration erfordern.
    • Diphenhydramin (z.B. in diversen Schlafmitteln): Auch Diphenhydramin wirkt antihistaminisch und kann gegen Übelkeit helfen. Allerdings ist die sedierende Wirkung hier oft stärker ausgeprägt als bei Dimenhydrinat.

    Achtung: Antihistaminika sollten nicht in Kombination mit Alkohol eingenommen werden!

  • Ingwerpräparate: Ingwer ist ein natürliches Mittel gegen Übelkeit und kann in Form von Kapseln, Tabletten, Pulver oder Tee eingenommen werden. Bekannte Präparate sind:

    • Reisegold: Enthält Ingwerextrakt und wird oft gut vertragen.
    • Superpep Reisekaugummi: Hier wird der Ingwer direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen, was eine schnellere Wirkung versprechen kann.

    Vorteil: Ingwer wirkt oft milder als Antihistaminika und verursacht in der Regel keine Müdigkeit.

  • Weitere spezifische Mittel:

    • Vertigoheel: Ein homöopathisches Arzneimittel, das bei Schwindelgefühlen eingesetzt wird und möglicherweise auch bei Seekrankheit helfen kann. Die Wirksamkeit ist jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
    • Reisetabletten von Stada und ratiopharm: Diese enthalten in der Regel Dimenhydrinat.

Alternative Behandlungsmethoden:

Neben Medikamenten gibt es auch alternative Behandlungsmethoden, die bei Seekrankheit helfen können:

  • Akupressurbänder (z.B. Sea-Band): Diese Bänder üben Druck auf einen bestimmten Punkt am Handgelenk aus (P6, auch Nei-Kuan-Punkt genannt), der traditionell mit der Linderung von Übelkeit in Verbindung gebracht wird. Die Wirksamkeit ist individuell unterschiedlich, aber viele Betroffene berichten von einer deutlichen Besserung.

  • Ablenkung und Entspannung: Versuchen Sie, sich von der Übelkeit abzulenken, indem Sie beispielsweise an Deck frische Luft schnappen, den Horizont fixieren oder Musik hören. Entspannungsübungen wie tiefe Atemzüge können ebenfalls helfen.

  • Ernährung: Vermeiden Sie schwere, fettige Mahlzeiten und essen Sie stattdessen leichte, kohlenhydratreiche Kost. Zwieback, Salzstangen oder Bananen können den Magen beruhigen.

Tipps zur Vorbeugung von Seekrankheit:

  • Vor der Reise: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und vermeiden Sie Stress.
  • Während der Reise: Wählen Sie einen Platz im Schiff, der möglichst wenig Bewegung ausgesetzt ist (z.B. in der Mitte des Schiffes, auf einem niedrigen Deck).
  • Vermeiden Sie: Alkoholkonsum, Rauchen und starke Gerüche.

Fazit:

Die beste Strategie gegen Seekrankheit ist individuell unterschiedlich. Während einige Betroffene von Medikamenten profitieren, finden andere Linderung durch alternative Methoden. Experimentieren Sie, um herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert. Eine frühzeitige Behandlung der Symptome ist entscheidend, um die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Vergessen Sie nicht, sich vor der Einnahme von Medikamenten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Mit der richtigen Vorbereitung und Behandlung können Sie die Seekrankheit überwinden und Ihre Seereise in vollen Zügen genießen!