Was ist das beste Mittel gegen Seekrankheit?

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Als wirksame Mittel gegen Seekrankheit haben sich bewährt:

  • Akupressur-Bänder: Sie üben Druck auf Akupressurpunkte an den Handgelenken aus, was Übelkeit lindern soll.
  • Trinkflaschen: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, Dehydrierung zu verhindern, die Seekrankheit verschlimmern kann.
  • Schlafmasken: Sie blockieren Licht und visuelle Reize, die zur Übelkeit beitragen können.
  • Medikamente gegen Reiseübelkeit: Diese können Übelkeit und Erbrechen unterdrücken, sollten jedoch nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
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Seekrankheit: Mehr als nur ein unangenehmes Gefühl – Was wirklich hilft

Die Seekrankheit, auch bekannt als Kinetose, ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen auf Reisen zur See, aber auch in anderen Fortbewegungsmitteln wie Autos oder Flugzeugen betrifft. Sie äußert sich durch unangenehme Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und allgemeines Unwohlsein und kann eine geplante Reise schnell zur Tortur werden lassen. Doch was steckt eigentlich hinter der Seekrankheit und welche Maßnahmen können wirklich helfen, um sie zu lindern oder sogar ganz zu vermeiden?

Wie entsteht die Seekrankheit?

Die Seekrankheit ist das Ergebnis eines Konflikts zwischen den Informationen, die unser Gehirn von verschiedenen Sinnesorganen erhält. Genauer gesagt, widersprechen sich die Informationen, die das Innenohr (zuständig für den Gleichgewichtssinn) und die Augen wahrnehmen. Auf einem Schiff beispielsweise registriert das Innenohr die Auf- und Abwärtsbewegungen, während die Augen – wenn man sich im Schiffsinneren befindet – möglicherweise keine Bewegung wahrnehmen oder diese anders interpretieren. Dieses Missverhältnis führt zu einer Fehlinterpretation im Gehirn, die wiederum die typischen Symptome der Seekrankheit auslöst.

Was kann man gegen Seekrankheit tun?

Es gibt verschiedene Ansätze, um der Seekrankheit entgegenzuwirken. Die Wirksamkeit der einzelnen Methoden ist jedoch individuell unterschiedlich und hängt von der Stärke der Symptome und der Empfindlichkeit des Betroffenen ab.

Bewährte Hausmittel und Hilfsmittel:

  • Akupressur-Bänder: Diese Bänder, die am Handgelenk getragen werden, üben Druck auf den sogenannten “Neiguan”-Akupressurpunkt aus. Die Stimulation dieses Punktes soll Übelkeit lindern. Viele Betroffene berichten von positiven Erfahrungen mit Akupressur-Bändern, obwohl die wissenschaftliche Evidenz hierfür noch nicht abschließend ist.
  • Trinken, Trinken, Trinken: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, um Dehydrierung zu vermeiden, die die Symptome der Seekrankheit verstärken kann. Am besten geeignet sind Wasser, ungesüßte Tees oder isotonische Getränke. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, die die Übelkeit verschlimmern können.
  • Frische Luft und freie Sicht: Suchen Sie nach Möglichkeit das Deck auf und atmen Sie tief durch. Der Blick auf den Horizont kann helfen, die visuellen und vestibulären Informationen in Einklang zu bringen und so die Symptome zu lindern.
  • Leichte Kost: Meiden Sie schwere, fettige Mahlzeiten vor und während der Reise. Stattdessen sollten Sie auf leichte, leicht verdauliche Speisen wie Zwieback, Reiswaffeln oder Bananen zurückgreifen. Ingwer, beispielsweise in Form von Ingwertee oder Ingwerkapseln, kann ebenfalls gegen Übelkeit helfen.
  • Ablenkung und Entspannung: Versuchen Sie, sich abzulenken und zu entspannen. Lesen Sie ein Buch, hören Sie Musik oder führen Sie Atemübungen durch. Stress und Angst können die Symptome der Seekrankheit verstärken.
  • Schlafmasken: Insbesondere bei Reisen in geschlossenen Räumen können Schlafmasken helfen, visuelle Reize zu reduzieren, die zur Übelkeit beitragen können.
  • Die richtige Position wählen: Auf einem Schiff ist die stabilste Position in der Mitte des Schiffes und auf dem Unterdeck.

Medikamentöse Behandlung:

Für Personen, die stark unter Seekrankheit leiden und bei denen Hausmittel nicht ausreichend helfen, gibt es verschiedene Medikamente gegen Reiseübelkeit. Diese sollten jedoch nur in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden, da sie Nebenwirkungen haben können.

  • Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin, einem Botenstoff, der im Gehirn Übelkeit auslösen kann. Sie sind rezeptfrei erhältlich, können aber müde machen.
  • Scopolamin-Pflaster: Diese Pflaster werden hinter das Ohr geklebt und geben kontinuierlich Scopolamin ab, ein Medikament, das ebenfalls die Übelkeit unterdrückt. Sie sind rezeptpflichtig und können Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen und Schläfrigkeit verursachen.

Fazit:

Die Seekrankheit kann eine Reise erheblich beeinträchtigen, aber es gibt viele Möglichkeiten, um ihr entgegenzuwirken. Probieren Sie verschiedene Strategien aus und finden Sie heraus, welche für Sie am besten funktionieren. In vielen Fällen kann eine Kombination aus Hausmitteln und, falls erforderlich, Medikamenten die Symptome deutlich lindern und Ihnen eine angenehme Reise ermöglichen. Wichtig ist, sich rechtzeitig vor Reiseantritt mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich gegebenenfalls von einem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. So können Sie die nächste Seereise entspannt genießen.