Warum wird man von Glühwein so schnell betrunken?
Glühwein birgt eine heimtückische Gefahr: Die Wärme und der Alkohol beschleunigen gemeinsam die Alkoholaufnahme. Erwärmter Alkohol erweitert die Blutgefäße, was dazu führt, dass der Alkohol rascher in den Kreislauf gelangt. Im Vergleich zu kälteren Getränken entfaltet Glühwein seine Wirkung daher überraschend schnell und kann zu einem unerwartet hohen Promillewert führen.
Glühwein-Tücke: Warum der Weihnachtsklassiker so schnell zu Kopf steigt
Die festliche Jahreszeit ist angebrochen und mit ihr der Duft von Zimt, Nelken und Orangen, der unweigerlich mit Glühwein verbunden ist. Ein dampfender Becher wärmt Hände und Seele, und schnell gesellt sich zur weihnachtlichen Stimmung auch eine wohlig-leichte Beschwingtheit. Doch Vorsicht! Glühwein birgt eine unterschätzte Gefahr: Er kann überraschend schnell zu einem unangenehmen Zustand führen, der weit über die erhoffte Behaglichkeit hinausgeht. Warum aber ist das so?
Die Antwort liegt in einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die Glühwein von anderen alkoholischen Getränken unterscheiden. Es ist nicht nur der Alkoholgehalt, der hier eine Rolle spielt, sondern vor allem die Art und Weise, wie er vom Körper aufgenommen und verarbeitet wird.
Die Wärme als Beschleuniger:
Der wichtigste Faktor ist die Wärme des Glühweins. Alkohol, der erwärmt wird, führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, insbesondere im Magen-Darm-Trakt. Diese Erweiterung hat zur Folge, dass der Alkohol deutlich schneller und effizienter ins Blut gelangt. Im Gegensatz zu kalten Getränken, bei denen der Körper einen Teil der Energie zur Erwärmung aufwenden muss, wird der Alkohol aus Glühwein quasi direkt ins System “geschleust”.
Süße Verführung und verzögerte Wahrnehmung:
Glühwein ist in der Regel reich an Zucker, sei es durch zugesetzten Zucker, Honig oder andere Süßungsmittel. Diese Süße macht den Glühwein nicht nur schmackhafter, sondern überdeckt auch den Alkoholgeschmack. Man trinkt unbewusst schneller und mehr, ohne die tatsächliche Alkoholmenge so deutlich wahrzunehmen, wie es beispielsweise bei einem trockenen Rotwein der Fall wäre. Die süße Verführung führt also dazu, dass man die eigenen Grenzen leichter überschreitet.
Unterschätzter Alkoholgehalt:
Oftmals wird der Alkoholgehalt von Glühwein unterschätzt. Er liegt in der Regel zwischen 8,5 und 14 Prozent, was durchaus mit anderen alkoholischen Getränken wie Wein vergleichbar ist. Hinzu kommt, dass die Portionsgrößen bei Glühwein oft größer sind als bei anderen Getränken. Ein großer Becher Glühwein kann schnell die Menge von zwei Gläsern Wein erreichen.
Die Atmosphäre und der soziale Druck:
Nicht zu unterschätzen ist auch die Atmosphäre, in der Glühwein typischerweise konsumiert wird. Auf Weihnachtsmärkten und bei Weihnachtsfeiern herrscht eine lockere, gesellige Stimmung. Der soziale Druck, mitzutrinken und mitzufeiern, kann dazu führen, dass man unbedachter konsumiert als in einer ruhigeren Umgebung.
Was tun, um die Glühwein-Tücke zu vermeiden?
- Langsam genießen: Den Glühwein bewusst und langsam trinken, um dem Körper Zeit zu geben, den Alkohol abzubauen.
- Zwischenmahlzeiten einlegen: Vor und während des Glühweintrinkens etwas essen, um die Alkoholaufnahme zu verlangsamen.
- Wasser trinken: Zwischendurch immer wieder Wasser trinken, um den Körper hydriert zu halten und den Abbau des Alkohols zu unterstützen.
- Alkoholgehalt beachten: Den Alkoholgehalt des Glühweins im Auge behalten und die konsumierte Menge entsprechend anpassen.
- Eigene Grenzen kennen: Auf das eigene Körpergefühl achten und rechtzeitig aufhören, bevor man die Kontrolle verliert.
- Alternativen wählen: Es gibt mittlerweile auch alkoholfreien Glühwein oder andere weihnachtliche Getränke als Alternative.
Glühwein gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und die Plätzchen. Mit etwas Bedacht und Vorsicht kann man die festliche Wärme und den Geschmack genießen, ohne die unangenehmen Nebenwirkungen riskieren zu müssen. Genießen Sie die Weihnachtszeit bewusst und verantwortungsvoll!
#Alkohol#Glühwein#WärmeKommentar zur Antwort:
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