Welche Pflichten gelten bei Krankschreibung?

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Die Pflicht zur Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung entfällt. Ein Arzt muss lediglich die Arbeitsunfähigkeit und ihre voraussichtliche Dauer feststellen. Der Arbeitnehmer trägt die Verantwortung für diese ärztliche Feststellung, nicht aber für deren Übermittlung an den Arbeitgeber.
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Pflichten bei Krankschreibung: Was Arbeitnehmer und Arbeitgeber wissen sollten

Eine Krankschreibung ist eine ärztliche Bescheinigung, die die Arbeitsunfähigkeit eines Mitarbeiters bestätigt. Sie ist sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber mit Rechten und Pflichten verbunden.

Pflicht des Arbeitnehmers

  • Arbeitsunfähigkeit feststellen lassen: Arbeitnehmer sind verpflichtet, ihre Arbeitsunfähigkeit durch einen Arzt feststellen zu lassen. Es genügt nicht, dem Arbeitgeber einfach telefonisch mitzuteilen, dass man krank ist.
  • Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen: Früher mussten Arbeitnehmer die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei ihrem Arbeitgeber einreichen. Diese Pflicht entfällt jedoch mit dem Inkrafttreten des elektronischen Meldungsverfahrens.

Pflicht des Arbeitgebers

  • Entgeltfortzahlung leisten: Arbeitgeber sind verpflichtet, ihren Arbeitnehmern im Krankheitsfall das Gehalt für einen begrenzten Zeitraum weiterzuzahlen. Die Dauer der Entgeltfortzahlung variiert je nach Tarifvertrag oder arbeitsrechtlichen Regelungen.
  • Rückgabepflicht der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nach Ablauf der Entgeltfortzahlung zurückgeben.

Weitere Pflichten

Arbeitnehmer:

  • Für ärztliche Feststellung sorgen: Arbeitnehmer tragen die Verantwortung dafür, dass sie sich bei Arbeitsunfähigkeit ärztlich untersuchen lassen.
  • Rechtzeitige Meldung an den Arbeitgeber: Arbeitnehmer müssen ihren Arbeitgeber unverzüglich über ihre Arbeitsunfähigkeit informieren.

Arbeitgeber:

  • Prüfung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: Arbeitgeber können die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf ihre Plausibilität prüfen.
  • Rückforderung der Entgeltfortzahlung: Arbeitgeber können die Entgeltfortzahlung zurückfordern, wenn sich herausstellt, dass der Arbeitnehmer nicht arbeitsunfähig war.

Hinweis

Mit der Einführung des elektronischen Meldungsverfahrens ist die Pflicht zur Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung entfallen. Arbeitnehmer tragen jedoch weiterhin die Verantwortung dafür, dass ihre Arbeitsunfähigkeit ärztlich festgestellt wird. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit ihrer Arbeitnehmer auf ihre Plausibilität zu prüfen.